Komitee des Max-Reger-Festes 1910 in Dortmund

Classification
Musical Institution
Settlement
Dortmund

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1.

1.1.

Michael Welte (1807–80) arbeitete ab 1832 als selbstständiger Spieluhrenmacher im heimischen Vöhrenbach/Schwarzwald. Ein Großteil der von ihm und seinem Bruder Valentin (1799–1876) hergestellten Flötenuhren exportierte er nach Russland sowie nach Frankreich, England und in die USA. Mit dem wachsenden Erfolg entstanden auch immer größere Musikwerke wie das Ende der 1840er-Jahre entwickelte Orchestrion, das mit seinen ca. 1100 Pfeifen in der Lage war, etwa Carl Maria von Webers Jubel-Ouvertüre wiederzugeben. Bei der Weltausstellung 1862 in London erhielt Welte für ein solches Instrument eine Preismedaille. Ab 1865 firmierte das Unternehmen als M. Welte & Söhne; der älteste Sohn, Emil Welte (1841–1923), gründete im selben Jahr eine Niederlassung in New York. 1872 erfolgte der Umzug von Vöhrenbach nach Freiburg i.Br.

Firmengebäude der Firma M. Welte & Söhne in Freiburg um 1912. – Abgebildet in , Ausstellungskatalog, Freiburg 2005, S. 149.
Firmengebäude der Firma M. Welte & Söhne in Freiburg um 1912. – Abgebildet in Aus Freiburg in die Welt. 100 Jahre Welte Mignon, Ausstellungskatalog, Freiburg 2005, S. 149.

Die Steuerung der Instrumente wurde von Emil Welte grundlegend verändert, indem er die empfindlichen hölzernen Stiftwalzen durch Lochstreifen aus Papier ersetzte (Patentanmeldung 1883). 1904 ließen sich Edwin Welte (1876–1958) und Karl Bockisch (1874–1952) das Wiedergabeverfahren für das von ihnen entwickelte Reproduktionsklavier patentieren, das 1905 unter dem Namen »Mignon« auf den Markt kam und für das Reger noch im selben Jahr einige Stücke einspielte. Ein vergleichbares System wurde 1912 für Orgeln eingerichtet; auch für die Welte-Philharmie-Orgel nahm Reger 1913 einige kleinere Werke auf.

Welte-Philharmonie-Orgel im Konzertsaal der Firma in Freiburg. –
                      Abgebildet in , Freiburg o.J. (um 1930), S. 19.
Welte-Philharmonie-Orgel im Konzertsaal der Firma in Freiburg. – Abgebildet in Welte-Philharmonie-Orgel, Freiburg o.J. (um 1930), S. 19.

Der große Erfolg auf dem amerikanischen Markt – etwa von den zahlreichen Rollschuhbahnen und Eislaufflächen waren Weltes Musikwerke nicht mehr wegzudenken – führte 1912 in New York zur Gründung der Aktiengesellschaft M. Welte & Sons., Inc., in Poughkeepsie entstand eine Fabrikanlage. Der I. Weltkrieg beendete jedoch das transatlantische Engagement. Das Geschäft litt weiterhin unter dem Siegeszug von Rundfunk und Schallplattenspieler, mit Kinoorgeln hatte man aufgrund der Einführung des Tonfilms nur für kurze Zeit Erfolg. Ein letztes Mal erregte die Firma Welte 1936 Aufsehen mit der seit etwa 1925 entwickelten elektronischen Lichttonorgel, einem deutschen Konkurrenzprodukt zur Hammond-Orgel. Da Edwin Welte mit einer Jüdin verheiratet war, scheiterte jedoch die weitere Produktion am Widerstand der Nationalsozialisten. Am 27. November 1944 wurde die Freiburger Firma bei einem Bombenangriff zerstört. Versuche Edwin Weltes, nach dem II. Weltkrieg in diesem Bereich wieder Fuß zu fassen, scheiterten.

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Komitee des Max-Reger-Festes 1910 in Dortmund, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00032.html, last check: 22nd November 2024.

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