Verlagshaus Mosse

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1.

1.1.

1867 gründete der gelernte Buchhändler Rudolf Mosse (1843–1920) in Berlin eine Zeitungs-Annoncen-Expedition, die binnen weniger Jahre nicht nur landesweit, sondern über die Grenzen Deutschlands hinaus Anzeigen einwarb und auch zunehmend in eigenen Publikationen platzierte. In der Folge entstand ein Zeitungsimperium, zu dem u.a. das Berliner Tageblatt gehörte, dessen zweimal wöchentlich erscheinendem Welt-Spiegel im Dezember 1905 Regers Weihnachtslied Ehre sei Gott in der Höhe WoO VII/37 beigelegt wurde.

Der liberal-konservative Verleger richtete für seine Angestellten eine Pensionskasse ein und gründete in Berlin gemeinsam mit seiner Frau die »Mossesche Erziehungsanstalt für Knaben und Mädchen« (Mosse-Stift). Darüber hinaus tat er sich als Sammler vor allem impressionistischer Kunstwerke hervor.

Rudolf Mosse (1900).
Rudolf Mosse (1900).

Nach Mosses Tod führte sein Schwiegersohn Hans Lachmann-Mosse das Unternehmen weiter, dessen “Rückgrat […] über Jahrzehnte hinweg Rudolf Mosses Erstgründung, die Annoncen-Expedition, gewesen” 1 war. Aufgrund von Hyperinflation und Weltwirtschaftskrise geriet das Verlagshaus in den 1920er-Jahren in finanzielle Schieflage und musste 1932 Konkurs anmelden; Mosses Kunstbesitz wurde 1934 versteigert.

Ob Reger selbst jemals mit dem Verlag in Verbindung stand, ist nicht überliefert.


1
Elisabeth Kraus, Die Familie Mosse. Deutsch-jüdisches Bürgertum im 19. und 20. Jahrhundert, München 1999, S. 497.
Object reference

Verlagshaus Mosse, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00574.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.

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