Johann Sebastian Bach

Dedicatee, Performer

Gender
male
Profession
composer
Birth
21st March 1685
Death
28th July 1750
MRI-Identifier
mri_pers_00011

Name
Johann Sebastian Bach
Used Name
Johann Sebastian Bach

References to Reger
    Dedicatee, Performer
References to others

1.

Büste Johann Sebastian Bachs von Carl Seffner. – Abgebildet in
                   5. Jg. (1905/06), Heft 1 (1. Oktober-Heft
                  1905, Bach-Heft), gegenüber S. 28 (in diesem Heft erschien auch Regers
                  Antwort zu einer Bach-Umfrage).
Büste Johann Sebastian Bachs von Carl Seffner. – Abgebildet in Die Musik 5. Jg. (1905/06), Heft 1 (1. Oktober-Heft 1905, Bach-Heft), gegenüber S. 28 (in diesem Heft erschien auch Regers Antwort zu einer Bach-Umfrage).

Reger entwickelte sich zu einer zentralen Persönlichkeit der Bach-Renaissance um 1900, deren vielschichtige Prozesse und Tendenzen er in seinen Werken und seinem Wirken vereinigte. Seine stets bewundernde Orientierung an Bachs Musik bildete “einen durch die ganze Schaffenszeit führenden roten Faden” 1, Walter Frisch attestierte gar: “quantitatively Reger had the greatest involvement with Bach of any composer since Bach himself” 2.

Regers lebenslange Beschäftigung mit Johann Sebastian Bach erstreckte sich einerseits auf zahlreiche kompositorische Aspekte und äußerte sich andererseits in seiner umfangreichen Tätigkeit als Bearbeiter und Herausgeber sowie als Interpret am Konzertflügel oder am Dirigentenpult. Bach galt Reger, der dem musikalischen Fortschrittsglauben anhing, dabei “als „neuer“ oder ewig „junger“ Komponist” 3. Neben den aktuellen Richtungen der zeitgenössischen Bach-Rezeption wirkten freilich auch die historisierenden auf seine Bach-Auffassung,4 wobei er oftmals kämpferisch als “Verteidiger der Tradition gegen die Traditionalisten” 5 auftrat. Im kompositorischen und interpretatorischen Rekurs auf das Leitbild Bach formulierte Reger den Anspruch, musikgeschichtliche Kontinuität zu gewährleisten – die Widmung »Den Manen Joh. Seb. Bachs«, mit der er eines seiner ambitioniertesten Frühwerke, die Suite e-moll für Orgel op. 16, bedachte, steht hierfür bereits programmatisch. Spätestens mit der Initiierung von Bach-Reger-Festen, die auch nach dem Tod des Komponisten fortgesetzt wurden, erhielt die vielerorts betriebene Popularisierung Regers als »moderner Bach« auch eine marketingstrategische Dimension.6


1
Susanne Popp, alles, alles verdanke ich Joh. Seb. Bach!“. Der evangelische Choral in Regers Werk, in Reger-Studien 9, S. 44.
2
Walter Frisch, Bach, Brahms and the Emergence of Musical Modernism, in Bach Perspectives, Bd. 3: Creative Response to Bach from Mozart to Hindemith, hrsg. von Michael Marissen, Lincoln 1998, S. 123.
3
Wolfgang Rathert, Kult und Kritik. Aspekte der Bach-Rezeption vor dem Ersten Weltkrieg, in Bach und die Nachwelt, Band 3: 1900–1950, hrsg. von Michael Heinemann und Hans-Joachim Hinrichsen, Laaber 2000, S. 40. – Johannes Lorenzen benannte als zeittypisches Phänomen einen »Fortschrittsbegriff so spannungsvoll aufgeladen, daß er das Neue und Alte umschließt« (Max Reger als Bearbeiter Bachs, Wiesbaden 1982 [= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts Bonn-Bad Godesberg, Bd. II], S. 37).
4
Susanne Popp, alles, alles verdanke ich Joh. Seb. Bach!“ (wie Nachweis 1).
5
Susanne Popp, „So unakademisch als nur möglich“. Regers Bachspiel, in Auf der Suche nach dem Werk, S. 225.
6
Vgl. Rathert, Kult und Kritik (wie Nachweis 3), S. 41.
Object reference

Johann Sebastian Bach, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00011.html, last check: 22nd November 2024.

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