Wiesbaden, 1st August 1892
Max Reger to George Augener, Augener & Co.
Meiningen,
Meininger Museen,
Sammlung Musikgeschichte/Max-Reger-Archiv,
Br 026/1
- Max Reger
Hochgeehrter Herr Augener!
Ihr Herr Sohn war letzten Samstag hier; es freut mich […]
die Bearbeitungen des Menuets von Anton Strelezki (Pseudonym von Arthur Bransby Burnand, 1859-1907) (Strelezki-B1 des Reger-Werkverzeichnisses) erschienen im April 1893, die Drei Chöre op. 6 vor Mitte Mai 1893 und die Violoncellosonate op. 5 im September 1893 (allesamt bei Augener); der Plan, Franz Schuberts Symphonie h-moll D 759 zu bearbeiten, wurde nicht weiter verfolgt
- Three Choruses op. 6
- Sonate f-moll op. 5
Der junge Reger. Briefe und Dokumente vor 1900, hrsg. von Susanne Popp, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XV), S. 120f.
Max Reger, Briefe eines deutschen Meisters. Ein Lebensbild, hrsg. von Else von Hase-Koehler, Leipzig 1928, S. 29f.
1.
W. d. 1. August [1892]
2.
Hochgeehrter Herr Augener!
Ihr Herr Sohn1 war letzten Samstag hier; es freut mich sehr der Ehre, mit ihm bekannt zu werden, teilhaftig geworden zu sein. Wir haben noch so einige Kleinigkeiten betreff der Drucklegung meiner Werke besprochen!
Nun habe ich aber eine große Bitte an Sie Herr Augener, welche Sie mir gütigst nicht übelnehmen wollen, bitte ich; ich fahre am 7. August von hier ab nach Weiden, bayerische Oberpfalz! Und da brauche ich etwas Reisegeld sehr dringend. Ich werde morgen in aller Frühe die Chöre op 6, die Ihrem Herrn Sohn sehr gut gefallen haben – an Sie absenden, nebst dem arrrangierten Menuett von Streletzky [RWV Strelezki-B1].
Die Chöre geben zusammen etwa 25 Druckseiten, |
u. das Menuett arrangiert | für Piano 4 händig, für Violine mit Piano |
8 Seiten 4 Seiten 37 Seiten! |
Wollten Sie vielleicht die große Güte haben, mir vielleicht von diesem Honorar bis etwa zum 4. August od. 5. August 50 M zu senden; ich wäre Ihnen zu größtem Danke verpflichtet. Entschuldigen Sie bitte auch herzlichst meine Dreistigkeit – allein eben das Reisegeld drückt mich eben ein bißchen – u. meine Eltern können mir gar nichts senden. Entschuldigen Sie bitte.
Die Chöre hat Herr Dr. Riemann mehrmale genau durchgesehen u. gebilligt. Die Cellosonate op 5, bei der ich mir ebenfalls die größtmöglichste Mühe gegeben die kann ich vielleicht bis in 3 Wochen Ihnen übersenden. Haben Sie die Freundlichkeit, daß mir die Correkturen nach Weiden, Oberpfalz, Bayern gesandt werden.
Könnten Sie mir vielleicht in den Ferien nicht einiges zum arrangieren senden! Wollten Sie nicht vielleicht Schubert „Symphonie in H moll für Pianoforte zu 2 H. arrangiert herausgeben – ich bitte mir darüber noch gefälligst Nachricht zu geben – ich würde mir die größte Mühe geben u. es so spielbar als nur möglich machen!
Mit den Correkturen ging ich mit der peinlichsten Genauigkeit um! Es soll kein Druckfehler drinn sein in meinen Sachen.
Darf ich mir vielleicht von den Sachen die ich arrangiere, dann auch ein gedrucktes Exemplar meines Arrangements ausbitten! Ich wäre Ihnen sehr dankbar dafür!
Entschuldigen Sie bitte meine Dreistigkeit; ich bitte Sie herzlich darum; ich habe von dem bisherigen Honorar meinen Eltern gegeben, meine Garderobe verbessert u. da steht es eben mit meiner Kasse für die Reise sehr, sehr schlecht! 50 M wäre mir ganz geholfen u. so viel macht denke ich das Honorar für die Chöre u. das Arrangieren doch aus!
Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit
bin ich
Ihr
ergebenster
Max Reger
Wiesbaden
Bleichstraße 39 II.
Object reference
Max Reger to George Augener, Augener & Co., Wiesbaden, 1st August 1892, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01005783.html, last check: 8th November 2024.
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