München, 23rd February 1904

Max Reger to Josef Hofmiller

Object type
Letter
Date
23rd February 1904 (source)
Sent location
München
Source location
DE,
München,
Münchner Stadtbibliothek, Monacensia,
Reger, Max A III/Konv. (Zugangsnummer 819/61)

Senders
  • Max Reger
Recipients
Dr. J. Hofmiller
München
Haidhausen
Kirchenstraße 5

Incipit
Sehr geehrter Herr Dr!
Anbei übersende ich Ihnen eine Sache, die ich soeben vollendet […]

Regesta
übersendet das Manuskript des Aufsatzes Zum 1. April [Schriften A5] und bittet um Erwägung der Veröffentlichung in den Süddeutschen Monatsheften • gesteht, dass ihm die Ausdruckstänze Isadora Duncans nichts sagen, da er in Bezug auf Kunst altmodisch sei • meint, dass mit dem Begriff Kunst »ein schmachvoller Unfug« getrieben werde • hat versucht, Nachtasyl [von Maxim Gorki] zu lesen, doch es ekelt ihn zu sehr • bittet um Rücksendung des Skriptes bei Desinteresse
Remarks

im Postbuch fälschlich als Postanweisung ausgewiesen

Referenced works

    Publications

    1.

    [Gedruckter Briefkopf:]
    Max Reger
    München
    Preysingstrasse 1bI. München, den 23. Febr. 1904..

    Sehr geehrter Herr Dr!
    Anbei übersende ich Ihnen eine Sache, die ich soeben vollendet habe. Bitte, lesen Sie Sich den bitterernst gemeinten Ulk durch! Seien Sie nicht böse, wenn ich mir da Ihren Rat erbitte. Es läge u. liegt mir sehr, sehr viel daran das Ding baldmöglichst veröffentlicht zu haben. Wäre es nichts fürs Aprilheft der Süddeutschen Monatshefte? (mein Brief an die Redaktion trägt das Datum 1. April) Und wenn es in den Südd. Monatsheften nicht möglich sein sollte, wissen Sie vielleicht ein Organ, das diese Satire drucken würde u. zwar baldigst. Ich dache schon an den Simplicissimus im Falle die Südd. Monatshefte die Geschichte ablehnen. Bitte, sprechen Sie mit den Herren Coßmann u. Weigand über die Angelegenheit; ersuchen Sie die beiden Herren in meinem Namen aber um absolutes Silentium über meinen Ulk.
    Ich weiß nicht, mir ist es geistig u. körperlich unmöglich, mir die Duncan & die neuentdeckte Schlaftänzerin anzusehen. Dazu sind meine Nerven, mein Verstand etc zu gesund. Möglich ist’s ja, daß mein Gehirnkasten in Bezug auf Kunst vollständig veraltet ist. Ich mag ja auch mnit meiner Behauptung, daß heutzutage mit dem Wort u. Begriff „Kunst“ ein schmachvoller Unfug getrieben wird, ganz im Unrecht sein!
    Sehr, sehr freue ich mich, daß Sie Ihrem trefflichen, mir so ganz aus Herz u. Seele geschriebenen Aufsatz: [„]das deutsche Theater“ nun doch eine Fortsetzung folgen lassen! Ich sagte schon längst zu Herrn Coßmann, daß diese Fortsetzung kommen müßte.
    Mir ist es unmöglich Stücke wie z.B. Nachtasyl zu lesen. Mich ekelt zu sehr; ich hab’s versucht – aber ich konnt’s nicht! Verzeihen Sie, wenn ich Sie belästigt haben sollte!
    Sehr verbunden wäre ich Ihnen, wenn Sie mir beliegendes Manuskript recht balde zurücksenden würden, im Falle die Südd. Monatshefte die baldige Veröffentlichung dieses scheinbaren Ulkes ablehnen (was mich nicht ärgern würde!)

    Mit besten Grüßen
    Ihr ergebenster
    Max Reger.

    Object reference

    Max Reger to Josef Hofmiller, München, 23rd February 1904, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01010804.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.

    Information

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