Königl. Konservatorium der Musik Leipzig

Classification
Musical Institution, Conservatory
Settlement
Leipzig

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1.

1.1.

Das Leipziger Conservatorium der Musik wurde 1843 unter anderem auf Betreiben des damaligen Gewandhauskapellmeisters Felix Mendelssohn Bartholdy gegründet. Es hatte seinen Sitz zunächst im Gewandhaus in der Innenstadt. Für den Instrumentalunterricht wurden Musiker des Gewandhausorchesters verpflichtet, die so zugleich ihren Orchesternachwuchs ausbildeten. Zu den Lehrern zählten der Thomaskantor Moritz Hauptmann, der Organist Carl Ferdinand Becker, der Konzertmeister des Gewandhauses Ferdinand David, der Pianist Ignaz Moscheles und für kurze Zeit auch Robert Schumann. Die Einrichtung wurde schnell international bekannt; von 1858 bis 1862 studierte z.B. Edvard Grieg in Leipzig. Ab 1876 durfte die Hochschule sich Königliches Conservatorium der Musik zu Leipzig nennen. 1885 zog das Gewandhausorchester in einen neuen Konzertsaal. Aus diesem Anlass wurde von 1885 bis 1887 ein eigenes Gebäude nach einem Entwurf des Leipziger Architekten Hugo Licht im Musikviertel südwestlich der Altstadt errichtet; 1887 erhielt das Conservatorium auch zwei Orgeln der Firma E.F. Walcker & Cie. (s.u.).

Königliches Conservatorium der Musik zu Leipzig, zeitgenössische Postkarte (undatiert) .
Königliches Conservatorium der Musik zu Leipzig, zeitgenössische Postkarte (undatiert) .

1907 wurde Max Reger in der Nachfolge Heinrich Zöllners zum Universitätsmusikdirektor (als Katholik ausdrücklich nicht zum Organisten) und Professor am Konservatorium berufen. Erstere Tätigkeit gab er zwar im folgenden Jahr wieder auf, der eigens für ihn eingerichteten Meisterklasse für Komposition blieb er jedoch bis zu seinem Tod treu. Ihr Ruf lockte Schüler aus dem In- und Ausland an, wie etwa Sàndor (Alexander) Jemnitz, Hermann Grabner, Joseph Haas, Aarre Merikanto, Johanna Senfter, Otto Stransky, Václav Talich und Erwin Schulhoff.

Max Reger im Leipziger Conservatorium (1907), Fotografie C. Bellach. – Abgebildet in  7. Jg. (1907/08), Nr. 1, 8. Beilage.
Max Reger im Leipziger Conservatorium (1907), Fotografie C. Bellach. – Abgebildet in Die Woche 7. Jg. (1907/08), Nr. 1, 8. Beilage.

Im I. Weltkrieg gingen die Studentenzahlen drastisch zurück und das Conservatorium verlor seine Internationalität. 1939–1945 war der österreichische Komponist Johann Nepomuk David (1895–1977), der seit 1934 als Professor an der Hochschule wirkte, Direktor der Einrichtung. Im Februar 1944 wurde durch einen Bombenangriff unter anderem der große Konzertsaal zerstört.
Am 1. Oktober 1946 wurde die Staatliche Hochschule für Musik – Mendelssohn Akademie wiedereröffnet. Am 4. November 1972 erhielt die Hochschule anlässlich des 125. Todestags ihres Gründers dessen Namen und hieß seitdem Hochschule für Musik »Felix Mendelssohn Bartholdy«. 1992 wurde die Hochschule nach dem Zusammenschluss mit der 1953 gegründeten Theaterhochschule »Hans Otto« zur heutigen Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy«.

Object reference

Königl. Konservatorium der Musik Leipzig, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00074.html, last check: 22nd November 2024.

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