Regensburger Liederkranz
Dedicatee
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1.
1.1.
1837 wurde von 44 Männern der Regensburger Liederkranz als eine der ersten Repräsentanten der sich entwickelnden bürgerliche Chorkultur gegründet. Sein Wahlspruch, Text von Friedrich Schubarth, lautete: “Im Takte fest, im Tone rein soll unser Thun und Singen sein!”1 Um Kosten für Noten zu sparen, wurde zunächst aus Liedersammlungen wie Orpheus gesungen. Die Proben fanden zunächst in einer Privatwohnung statt, erste öffentliche Auftritte mit kleineren Gesangseinlagen wurden noch im selben Winter gegeben und im Folgejahr ein erstes “großes Vokal- und Instrumentalkonzert zum Besten der Armen”.2 Mit der Fahnenweihe 1845 fügte sich der Liederkranz auch in das Stadtleben ein, der Kontakt zu anderen Vereinen über Sängerfeste und -fahrten wurde gepflegt und bereits 1842 wurde Regensburg zum Veranstaltungsort für das Sängerfest bestimmt.
Statt großer Bücher oder teuren Noten wurden für den Sängerverein passende Chöre ausgewählt und für ein “Vade mecum” zusammengestellt. Im Jahr 1864 kam es zur Publikation dieser “Sammlung ausgewählter vierstimmiger Lieder” mit dem Titel Regensburger Liederkranz. 1874 hatte der Lehrer Georg Zahn als Dirigent die musikalische Leitung des Liederkranzes übernommen, “dessen Tätigkeit als Chormeister bis 1892 einen großen Einfluß auf die Entwicklung des Liederkranzes”3 hatte. Neben steigenden Mitgliedszahlen und reisen zu Sängerfesten stand der musikalische Ehrgeiz im Mittelpunkt: “Unentwegt wurde geprobt und gemeinsam mit dem Oratorienverein manches Werk aus der Taufe gehoben.”41879 erschien auf Bestreben von Georg Zahn und Xaver Wagner eine Neue Folge des Sammelwerks Regensburger Liederkranz und 1881 erschien ein Nachtrag mit elf weiteren Chören von Josef Renner (Vater von Joseph Renner jun.).
Ab 1880 kam es zu ersten gemeinsamen Auftritten mit dem Regensburger Damengesangverein. Auf dem Programm standen fortan auch Werke für gemischten Chor, wie Odysseus von Max Bruch oder Messias von Händel, 1907 bspw. fand mit dem Liederkranz die Erstaufführung der Oper Meister Nadelstichs Abenteuer von Georg Meister statt. Abseits der ernsten Musik wurden auch Karnevals-Opern gegeben oder sogenannte Volkskonzerte für die breite Öffentlichkeit organisiert, in denen vornehmlich Volks- und leichtere Kunstlieder durch den Liederkranz zu hören waren.
1. Reger-Bezug
Reger lernte Ende 1898 Josef Loritz kennen, der sich als Sänger schon “[b]ald nach dem Erscheinen von Regers ersten Liedern” 1 für seine Kompositionen interessiert hatte. Zwischen 1899 und 1904 konzertierten Reger und Loritz häufig miteinander und pflegten einen freundschaftlichen Umgang. Loritz’ Tätigkeit als 2. Dirigent des Regensburer Liederkranzes mag Reger dazu veranlasst haben die 1899 komponierten Neun ausgewählten Volkslieder WoO VI/7 zu widmen und hoffte auf vielfache Aufführung.“Der Ausschuß des „Regensburger Liederkranzes“ sandte mir unterdessen auf meine offizielle Mittheilung, daß dem Liederkranz meine Volkslieder (die neuen 9) gewidmet sind, ein Dankschreiben, das mich sehr erfreute. Du bist ja 2. Dirigent u. da der 1. Dirigent krank ist immer, wie ich gehört habe, so sei so gut u. lasse also die Sachen fest singen. Ich sende Dir wenn die Volkslieder erscheinen, sofort ein Exemplar. Nicht wahr, auch die Fünf ausgewählten Volkslieder, von denen Du ja 4 hier hörtest, läßest Du singen! Gelt ja! Ihr könnt ja die Chöre auch einzeln haben. Also thue Dein Möglichstes.”(Brief) Reger bemängelte zwei Jahre später jedoch: “Max Reger, ein Lehrersohn, hat dem Regensburger Liederkranz 9 Volkslieder [WoO VI/7] gewidmet; der Dirigent des Regensb. Liederkranz ist ein Lehrer; 2 Jahre sind die Sachen erschienen – noch nicht eines hat der Verein davon gemacht” (Brief).
Object reference
Regensburger Liederkranz, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00227.html, last check: 22nd November 2024.
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