Josef Loritz
Correspondence, Dedicatee, Performer
1.
1.1.
1.1.1.
Josef Loritz, geboren am 26. April 1864 in Nittenau bei Regensburg, absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Lehrer und studierte ab 1888 an der Königlichen Akademie der Tonkunst in München Gesang, Orgel, Violine und Kontrapunkt (u.a. bei Josef Rheinberger). Ab 1890 arbeitete er als Seminarhilfslehrer in Eichstätt, ab 1895 dann als Präparandenlehrer in Regensburg. Etwa im gleichen Zeitraum verfeinerte er seine stimmliche Ausbildung u.a. bei dem Bühnen- und Konzertsänger Eugen Gura. Loritz wirkte als 2. Dirigent des Regensburger Liederkranzes und setzte sich in dieser Funktion auch für Regers Männerchor-Werke ein. Loritz starb am 27. Dezember 1908 in München.
1. Reger-Bezug
Reger lernte Loritz Ende 1898 kennen; Adalbert Lindner erinnert sich, dass sich dieser schon “[b]ald nach dem Erscheinen von Regers ersten Liedern” 1 für sie interessiert habe. Zwischen 1899 und 1904 konzertierten Reger und Loritz häufig miteinander und pflegten einen freundschaftlichen Umgang. Die Lieder Dein Auge op. 35 Nr. 1 (1899) und Abschied op. 43 Nr. 4 (1899) sowie die Sechzehn Gesänge op. 62 (1901/02) sind Loritz bzw. die Nr. 9 dessen damals dreijährigen Tochter Kätha gewidmet.
Beeindruckt lobte Reger Loritz’ Ambitus: “Sein Stimmumfang reicht vom „großen F bis 1mal gestrichenem B“ […] NB Mit Leichtigkeit den Umfang.” 2 Auch hoffte er, durch Loritz eine Verbindung mit dessen Lehrer Eugen Gura aufbauen zu können. Ab etwa Mitte 1902 kam es zu einer Entfremdung zwischen beiden,3 zumal dann auch andere Sängerinnen und Sänger mit Reger konzertierten – zu nennen wären etwa Ludwig Hess, Franz Bergen, Amalie Gimkiewicz und Sophie Rikoff. Nach einem gemeinsamen Konzert in Amberg 1904 lehnte Reger jede weitere Zusammenarbeit mit Loritz ab, dem er die populäre Programmauswahl übelnahm: “Herr Concertsänger Loritz hat sich wieder „riesig unanständig“ […] benommen; er wollte sich durchaus um die 2 Lieder von mir, die er da zu singen hat, drücken! […] Bitte, senden Sie an Loritz niemals je mehr irgend ein Lied von mir!” 4
Trotz dieser Differenzen kümmerte sich Reger nach Loritz’ Tod engagiert um dessen mittellose Frau und ihre zwei Kinder und initiierte eine erfolgreiche Sammelaktion für die Hinterbliebenen. Dass der Allgemeine Deutsche Musikverein der Witwe großzügig eine größere Summe bereitstellte, bewog Reger, dem Verein, aus dem er 1906 im Streit ausgeschieden war, 1909 neuerlich beizutreten.
Object reference
Josef Loritz, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00132.html, last check: 21st November 2024.
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