Clara Rahn
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Clara Rahn, Tochter des u.a. in Aachen und München wirkenden Schauspielers und Theaterdirektors Hans Julius Rahn, absolvierte ihre Gesangsausbildung bei Therese Seehofer in Berlin sowie Emilie Kaula in München. 1904 debütierte sie in Aachen als Konzertsängerin; weitere Auftritte in München, Berlin, Wien und Magdeburg folgten. Rahns Karriere war von Beginn an mit dem Namen Reger verknüpft, wie lange sie andauerte, ist nicht bekannt. 1909 heiratete sie den Münchner Rechtsanwalt und Justizrat Leo Ernst.
In einem kurzen Präsentationstext, der im Februar 1905 in der Neuen Musik-Zeitung erschien, wird ihre Stimme folgendermaßen charakterisiert: “Ja, was ist sie? Einige nennen es Alt. Nach meiner Ansicht ist es ein überaus modulationsfähiger Mezzosopran von warmem Altklang. Der Ton ist gesund, rund und voll, der Ansatz sicher und bestimmt, Phrasierung und Deklamation tadellos.” 1
1. Reger-Bezug
Der Kontakt des Ehepaars Reger zur Familie des Theaterdirektors Julius Rahn bestand etwa seit Mai 1904. Schon bald entwickelte sich eine Freundschaft und Max und Elsa Reger wurden sowohl in München als auch im Landhaus »Rahnfried« in Mittenwald als Gäste empfangen.1 Ende September 1904 empfahl Reger seinem Freund Philipp Wolfrum die junge Sängerin, die in jener Zeit ihre ersten Konzerterfolge feierte, als “famose Altistin, sehr strebsam mit außergewöhnlichen Stimmitteln” 2. Einen Monat später, im Hotel »Bayerischer Hof« in München, begleitete er sie bei einem Liederabend, bei dem neben Werken von Franz Schubert, Hugo Wolf und Hans Pfitzner auch fünf eigene Lieder auf dem Programm standen, erstmals am Klavier. Bis 1907 konzertierten beide mindestens 13-mal miteinander, wobei sich Rahn wiederholt ohne Honorarforderung, lediglich gegen bloße “Reiseentschädigung” 3 in den Dienst der Reger’schen Lieder stellte. Einige Lieder wurden vermutlich in ihrer Interpretation aus der Taufe gehoben, zu ihrem Repertoire zählten dabei unter anderem zahlreiche der Schlichten Weisen op. 76. Die Heidelberger “Akademiejugend” verlieh Rahn den Ehrentitel “Regerlerche”.4
Trotz einer kurzzeitigen Verstimmung5 blieb das künstlerische Verhältnis vertraut. Im September 1905 schrieb Reger der Sängerin dankbar: “Ich werde es Ihnen nie nie vergessen, in welch idealer Weise Sie für mich resp. meine „ungerathenen“ Lieder sorgen” 6, und sandte ihr drei Monate später seine neueste Porträtfotografie mit den Worten: “hoffentlich macht Ihnen das Bild etwas Spaß, nachdem Sie mit Reger bisher leider von einigen Herren nur schlechte Kritiken geerntet haben!” 7.
Das Schelmenliedchen op. 76 Nr. 36 ist ihr gewidmet.
Object reference
Clara Rahn, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00124.html, last check: 23rd November 2024.
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