Ferruccio Busoni
Correspondence
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Ferruccio Busoni, geboren am 1. April 1866 in Empoli (Italien), war Kompositionsschüler von Wilhelm Mayer in Graz, wo er bereits mit 13 Jahren ein eigenes Stabat mater dirigierte. 1881 wurde Busoni Mitglied der Accademia Filarmonica zu Bologna und als reisender Klaviervirtuose in ganz Europa bekannt. 1888 erhielt er, offenbar auf Vermittlung von Hugo Riemann, eine Professur in Helsingfors/Helsinki, unterrichtete 1890 am Moskauer Konservatorium und ab 1891 am New England Conservatory in Boston. 1894 übersiedelte er nach Berlin. In den »Berliner Orchesterabenden«, die er ab 1902 gab, pflegte Busoni, anders als in seinen Solo-Recitals, zeitgenössische Musik. 1907 erschien sein provokativer Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst. Ab 1915 lebte er für fünf Jahre in Zürich, wo er auch mehrfach das Orchester der Tonhalle dirigierte. Sein letztes großes Bühnenwerk Doktor Faust wurde von seinem Freund Philipp Jarnach vollendet. Busoni starb am 27. Juli 1924 in Berlin.
1. Reger-Bezug
Nachdem Reger bereits im Juli 1894 Busonis Konzertstück op. 31a in der Allgemeinen Musik-Zeitung euphorisch rezensiert hatte,1 nahm er 1895 Kontakt auf und widmete ihm “als kleines Zeichen meiner vorzüglichen Hochachtung u. Verehrung” 2 seine Bearbeitung von Toccata und Fuge d-moll BWV 565 (RWV Bach-B1 Nr. 1). Im Gegenzug widmete ihm Busoni die ersten drei Stücke seines Opus 33b. Regers Plan wiederum, Busoni ein Klavierkonzert zu widmen, zerschlug sich. Hingegen dedizierte er ihm 1897 noch die Etude brillante (Nr. 8) aus den Improvisationen op. 18.
1896 lernten sich die späteren Duzfreunde auch persönlich kennen. Gegenseitige Achtung und Verehrung kennzeichneten dieses Verhältnis, zumal beide das gemeinsame Anliegen verband, Bachs Orgelwerke durch virtuose Klaviertranskriptionen einem größeren Publikum bekannt zu machen. So feierte Busoni nach einem Konzert im Januar 1905 Reger als den “größten lebenden, urdeutschen Komponisten”.3 Als sich Busoni durch einen Kritiker mit der Frage nach “deutscher Tiefe” in seinem “italienischen Werke” konfrontiert sah, bekannte er in einem Brief vom 12. Oktober 1910 an den Schweizer Komponisten Hans Huber: “Deutsch ist: Lohengrin, Freischütz, der Männergesang und unser gefeierter Zeitgenosse Max Reger. Schumann auch, aber wo ist hier die Tiefe, die Dante und Michelangelo nicht hätten? Ganz und gar deutsch sind Wagner Meistersinger (ohne deswegen kleinlich zu sein); sind sie deswegen tief?” 4
Object reference
Ferruccio Busoni, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00232.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
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