Ludwig Sauer
Correspondence
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1.
1.1.
Ludwig Sauer wurde am 20. Dezember 1861 in Kronberg im Taunus als Sohn des Zimmermanns und Gastwirts Georg Sauer geboren. Nach dem Besuch der höheren Bürgerschule in Montabaur schlug Sauer die Lehrerlaufbahn ein. Er besuchte die Präparandenanstalt in Fritzlar und das Königliche Lehrerseminar in Montabaur. Spätestens zu dieser Zeit begann sich Sauer für Orgeln zu interessieren: Ab etwa 1880 notierte er sich Dispositionen von Instrumenten aus der Umgebung. Zum 1. April 1883 wurde Sauer als dritter Lehrer nach Königstein berufen. Dort war er außerdem Organist und Chorleiter an der katholischen Kirche und leitete die Kinderkapelle Königstein. Nach seiner zweiten Lehrerprüfung und dem Militärdienst in Homburg besuchte er für ein Jahr das Akademische Institut für Kirchenmusik in Berlin, was ihn dazu befähigte, als Organist, Chorleiter und Musiklehrer für höhere Lehrveranstaltungen tätig zu sein. 1887 gründete er den Kirchenchor Königstein und heiratete die Pianistin und Klavierlehrerin Johanna Huttenlehner.
Auf Anordnung der Regierung in Wiesbaden wechselte Sauer am 1. Dezember 1889 an die im Auftrag von Kaiserin Victoria1 erbaute Victoria-Schule in Schönberg, das heute zu Kronberg gehört. Zusätzlich diente er als Organist am Witwensitz der Kaiserin und als Musiklehrer im Victoria-Pensionat in Dornholzhausen. Nach dem Tod der Kaiserin am 5. August 1901 wurde der Posten nicht mehr benötigt und es begann eine Zeit finanzieller Not. Im Jahr seiner Pensionierung (1927) kuratierte Sauer die Orgelabteilung der Ausstellung »Musik im Leben der Völker« in Frankfurt a.M. Ludwig Sauer starb am 25. März 1940 in Kronberg.
Neben seiner Tätigkeit als Musiklehrer war Sauer zeitlebens als Organist und Chorleiter aktiv. Er begutachtete Orgeln und pflegte engen Kontakt zu Orgelbauern, vor allem zu Oscar Walcker, dem er freundschaftlich verbunden war. Sauer schrieb Zeitschriftenartikel zu Orgelthemen und komponierte vorwiegend Chormusik.
1. Reger-Bezug
Während seiner Zeit am Witwensitz der Kaiserin gab Sauer ein selbst initiiertes Orgel-Album heraus, um den Bau einer neuen Orgel zu finanzieren. Er bat verschiedene Komponisten, Werke für das Projekt beizusteuern – auch Reger, der “mit größtem Vergnügen” zusagte, “eine Originalkomposition für Orgel […] einzusenden unter Verzicht auf jegliches Honorar” (Brief an Ludwig Sauer). Das Orgel-Album war so erfolgreich, dass es 1927 erneut aufgelegt wurde. Ab 1917 spielte Sauer Regers Beitrag, Introduction und Passacaglia d-moll WoO IV/6, auch in Konzerten.
Object reference
Ludwig Sauer, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00558.html, last check: 12th November 2024.
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