Weiden, 7th December 1899

Max Reger to Maria Schmidt-Koehne

Object type
Letter
Date
7th December 1899 (source)
Sent location
Weiden
Source location
DE,
Meiningen,
Meininger Museen,
Sammlung Musikgeschichte/Max-Reger-Archiv,
Br 045/1

Senders
  • Max Reger

Incipit
Hochgeehrte gnädige Frau!
Gestatte mir ergebenst, Ihnen mit diesem Briefe […]

Regesta
übersendet eine Auswahl einer Lieder op. 35 und 37 mit Bitte um Durchsicht • weist auf Widmung des Liedes Du liebes Auge op. 35 Nr. 5 an die E. hin und bittet, diese anzunehmen • bittet die E. um Aufführung einiger Lieder • übersendet ferner das Wiegenlied [WoO VII/19] • bedauert, in Ermangelung von Freiexemplaren nicht alle Lieder senden zu können • zitiert aus einer Konzertkritik anlässlich einer Aufführung von Traum durch die Dämmerung op. 35 Nr. 3 in Heidelberg • bedauert, gerade dieses Lied nicht senden zu können
Remarks

Die Konzertsängerin Dorothea Maria Schmidt-Köhne (1858-?) war mit ihrem ehemaligen Lehrer Felix Köhne verheiratet


Publications

Der junge Reger. Briefe und Dokumente vor 1900, hrsg. von Susanne Popp, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XV), S. 477f.

1.

Weiden, bayerische Oberpfalz, Allee 22,
7. Dez. 1899.

Hochgeehrte gnädige Frau!
Gestatte mir ergebenst, Ihnen mit diesem Briefe einige meiner soeben erschienenen Lieder op 35 u. 37 zu senden u. Sie zu bitten, die Lieder gütigst durchsehen zu wollen. Wie Sie sehen, ist Ihnen op 35 No 5 (Du liebes Auge) zugeeignet, u. bitte ich Sie ergebenst die Dedikation gütigst entgegennehmen zu wollen. Meine ergebenste Bitte an Sie geht nun dahin, Sie möchten die große Güte haben, eines oder das andere der Lieder in Concerten zu singen, wodurch Sie mich zu lebhaftestem Danke verpflichteten! Ich gestatte mir auch, Ihnen den Liedern ein vor kurzem erschienenes Wiegenliedchen [WoO VII/19] beizulegen; vielleicht findet selbes Ihren Beifall. Sehr bedauere ich Ihnen nicht alle Lieder senden zu können, allein dazu reicht leider die Anzahl meiner Freiexemplare nicht; außerdem eignen sich die meisten anderen Lieder aus op 35 u. 37 nicht so sehr für Sopran resp. Frauenstimme.
Von den neuen Liedern ist nun Traum durch die Dämmerung (op 35 No III) anfangs Nov. dieses Jahres von einer Dame in Heidelberg in einem Concert gesungen worden u. gestatte ich mir, Ihnen die Kritik über das Lied zu schreiben.
Das Heidelberger Tageblatt vom 7. Nov. schreibt:
“Merkwürdiger Weise gelang der jungen Dame am besten das schwierigste Lied, Regers “Traum durch die Dämmerung” [op. 35 Nr. 3], eine äußerst interessante Composition, die sich kühn neben die Straußische Vertonung dieses Textes stellen kann, dieselbe sogar, was die Illustration der Worte durch eigenartige Harmonisierung angeht, übertrifft.”
Leider besitze ich von diesem “Traum durch die Dämmerung” nicht ein einziges Exemplar mehr, sonst würde ich es Ihnen senden; ich denke aber, daß ihr Notenhändler das Lied Ihnen gerne zur Ansicht sendet.
Mit der Bitte die Dedikation entgegennehmen zu wollen u. einige der Lieder in Concerten zu singen Ihr
mit vorzüglichster Hochachtung
ergebenster
Max Reger.
Darf ich um gütige Nachricht bitten, ob Sie die mit diesem Briefe an Sie abgehenden Noten erhalten haben?

[Quer am Rand:]
Bitte mich, Ihrem hochgeehrten Herrn Gemahl bestens empfehlen zu wollen.

Object reference

Max Reger to Maria Schmidt-Koehne, Weiden, 7th December 1899, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01001614.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.

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