München, 14th February 1903

Max Reger to Carl Lauterbach, Lauterbach & Kuhn

Object type
Letter
Date
14th February 1903 (source)
Sent location
München
Source location
DE,
Berlin,
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz,
Musikabteilung,
Mus.ep. Max Reger 136

Senders
  • Max Reger

Incipit
Sehr geehrter Herr Lauterbach!
Besten Dank für Ihren Brief; ich muß Sie mit mehreren Fragen […]

Regesta
organisiert Treffen für 25. Februar in Leipzig inklusive Probenmöglichkeiten • verspricht zuvor Siebzehn Gesänge op. 70 sowie Korrekturen der Choralvorspiele op. 67 • übersendet Artikel »Viertel-Töne« über Reger [Paul Zschorlich] • Lula Mysz-Gmeiner hatte bei Reger-Abend Erfolg • [Edouard] Risler will Reger spielen • ebenso Frau Hövelmann und [Richard] Heuberger, die Reger singen • [Karl] Straube soll Artikel schreiben • kündigt baldiges Ende seiner Bearbeitung von Hugo Wolf [Geistliche Lieder Wolf-B2] an
Remarks

Publications

Max Reger, Briefe an die Verleger Lauterbach & Kuhn. Teil 1 [1902–05], hrsg. von Susanne Popp, Bonn 1993 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 12), S. 93–95

1.

München, Wörthstraße 20 I
14. Februar 1903

Sehr geehrter Herr Lauterbach!
Besten Dank für Ihren Brief; ich muß Sie mit mehreren Fragen belästigen, für deren sehr baldige Beantwortung ich Ihnen sehr verbunden wäre!
1) Am 25. Februar (Aschermittwoch) kommen meine Frau u. ich in Leipzig an: u. zwar abends 5 58 Uhr Bayerischen Bahnhof! Sollen wir nun Bayerischer Bahnhof in Leipzig aussteigen oder weiterfahren bis zum Berliner Bahnhof? Welcher Bahnhof liegt günstiger zu Ihrer Wohnung zu? Berliner Bahnhof kommt der Zug abends 6 22 an?
2) Bitte ich Sie sehr, mir Ihre Privatadresse angeben zu wollen, weil wir ein Paquet mit Wäsche, Kleidern vorausschicken müssen an Ihre Privatadresse!
3) Haben Sie in Roßstraße 18 (also in Ihrem Geschäfte) ein Zimmer mit Klavier, in dem Herr Heß u. ich am 26. Februar proben können? Das muß ich baldigst wissen, damit ich Herrn Hess benachrichtigen kann, wenn er am 26. Febr. früh in Leipzig ankommt, wo wir proben können! Bitte, also sehr um genaue Beantwortung dieser Frage!
4) Auf dem Programm, das ich Ihnen letzthin sandte, fehlt: am Klavier: Max Reger! Bitte, setzen Sie das freundlichst umgehend drauf, damit es nicht vergessen wird.
Vor meiner Abreise nach Leipzig sende ich Ihnen noch 1) die 17 neuen Lieder op. 70 u. die Korrekturen der Choralvorspiele op 67 in eingeschriebenem Paquet!
Anbei übersende ich Ihnen „Zeit“[Artikel von Paul Zschorlich] Nr. 19 u. bitte Sie den Aufsatz Seite 597
„Viertel Töne“ Gedanken über Max Reger,
zulesen; ich begrüße den Aufsatz deshalb sehr warm, da ich aus demselben ersehe, wie sehr sich die Leute doch schon um meine Sache kümmern! Ich werde dem Verfasser dieses Artikels, der mir bisher unbekannt war, heute noch schreiben, ob er in Zeit Kritiken über mich bringen will; er schrieb mir sehr liebenswürdig dazu u. ihn speziell auf den Liederabend in Berln am 2. März aufmerksam machen! Ich biete alles auf, damit die Konzerte möglichst erfolgreich werden!
Ihnen u. Herrn Dr Kuhn sage ich jetzt schon allerbesten Dank für all die Mühe, die Sic Sich mit den Konzerten geben.
Frau Lula Mysz-Gmeiner hatte letzten Montag in München als sie meine Lie- der sang (2 Stück) 6 Hervorrufe; ich habe mit ihr gesprochen u. wird sie diesen Sommer viel Reger studieren u. dann im nächsten Winter singen! E. Risler bot mir an, meine Klaviersachen spielen zu wollen!
Daß auch Frau Hövelmann singen wird, ist famos; werden Sie sehen, bis in kurzen Jahren bin ich einer der „meistgesungensten“ Komponisten! Es rührt sich doch überall! Daß Herr Heuberger für mich Feuer u. Flamme ist, ist ja famos; auf diese Weise kann ja der Sieg in Wien nicht ausbleiben!
Betreff des Artikels, so bin ich sehr dafür, daß denselben Herr Straube schreibt, u. habe ich in meinem gestrigen Briefe Herrn Straube inständigst gebeten, den Artikel während der Osterferien zu schreiben, Schuster zu benachrichtigen, daß er denselben dann im 2. Maiheft veröffentlicht!
Sonst wüßte ich nun für heute nicht mehr viel! Es gibt bei mir immer viel, viel Arbeit! Ich bin mit meinen Arbeiten betreff Hugo Wolf auch balde zu Ende[Wolf B2] – u. es schadet gar nichts, wenn mein Name durch diese Bearbeitungen in Verbindung mit Hugo Wolf genannt wird. Ich benütze alles um meine Sache durchzudrücken – aber meine Mittel dazu bleiben stets anständig u. unantastbar!
Daß es Ihnen u. Ihrer sehr verehrten Frau Gemahlin wie dem Stammhalter immer recht gut geht, freut mich sehr u. senden wir beste herzlichste Wünsche, daß es immer so bleiben möchte!
Nun noch die Bitte, um freundliche, sehr baldige Benachrichtigung aller Fragen dieses Briefes, wofür ich Ihnen sehr verbunden wäre, sodann die Bitte, diesen Brief nebst „Zeit“ Herrn Dr Kuhn ebenfalls lesen zu lassen
Ihr mit den schönsten Grüßen von meiner Frau an Sie,
Ihre sehr verehrte Frau Gemahlin, Herrn Dr Kuhn, Herrn Straube
Ihr herzlichst ergebenster
Max Reger.

In großer Eile, da sonst der Brief nicht mehr fortkommt!

Object reference

Max Reger to Carl Lauterbach, Lauterbach & Kuhn, München, 14th February 1903, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01005270.html, last check: 23rd November 2024.

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