München, 4th January 1904

Max Reger to Karl Straube

Object type
Letter
Date
4th January 1904 (source)
Sent location
München
Source location
missing

Only known from: Transcript, Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung, Karlsruhe | Ep. As. 3832


Senders
  • Max Reger
Recipients

Incipit
Mein lieber Carl!
Wir sorgen uns sehr, wie es Deiner Frau Gemahlin geht; seit wir uns […]

Regesta
erkundigt sich besorgt nach dem Befinden der Frau des E. • beklagt sich, dass der E. seine Karten aus Berlin, Breslau sowie seine Weihnachts- und Neujahrskarten nicht beantwortet habe • erzählt, ein neues Pedalharmonium zu bekommen • berichtet, an der »Serenade« [Sinfonietta op. 90] zu arbeiten und nennt die Besetzung des Werkes • bekundet: »die Ideen zu diesem Werke strömen mir nur so von selbst zu; es wird urfidel, sehr witzig« • informiert, seine »18 Lieder« [Achtzehn Gesänge] op. 75 zu Lauterbach & Kuhn in Stich gegeben zu haben • erkundigt sich nach Erhalt eines [exemplarmäßigen] Abzugs von op. 73 [Variationen und Fugen über ein Originalthema] • bittet, sich bei S[iegmund] von Hausegger dafür einzusetzen, dass die Violinsonate op. 72 beim Frankfurter Tonkünstlerfest gespielt werde • übersendet Glückwünsche zum Geburtstag am nächsten Tag
Remarks
Referenced works

Publications

Max Reger, Briefe an Karl Straube, hrsg. von Susanne Popp, Bonn 1986 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 10), S. 48

1.

München, Preysingstr. 1bI.

Mein lieber Carl!
Wir sorgen uns sehr, wie es Deiner Frau Gemahlin geht; seit wir uns am 8. Dec. in Leipzig nachmittags (in der Hoffnung auf Wiedersehen abends 7 Uhr bei Steinmann in Leipzig, welche Hoffnung leider umsonst war) trennten, haben wir nichts mehr von Euch gehört. Meine Karten aus Berlin, Breslau, sowie meine Weihnachts- und Neujahrskarten ließet ihr ohne Antwort, sodaß wir sehr in Sorge sind. Es sollte uns freuen, wenn wir von Dir in absehbarer Zeit die Nachricht erhielten, daß wir uns umsonst gesorgt hatten u. nur Deine D.R.P. Schreibfaulheit schuldig an unseren Sorgen ist. Was treibst Du immer? Ich bekomme jetzt ein neues Pedalharmonium mit 2 Manualen, Pedal geschenkt, so groß, daß auch ein 8' im Pedal ist (neben 16') Soeben arbeite ich sehr an einer Serenade für Kl. Orchester (A dur) [op. 90] Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Trompeten, 4 Hörner, 2 Pauken, 1 Harfe, Streichquintett; die Ideen zu diesem Werke strömen mir nur so von selbst zu; es wird urfidel, sehr witzig. Meine 18 Lieder op. 75 sind schon bei L. & K. Bitte, sei vorsichtig u. schimpfe nicht darüber, ehe Du dieselben nicht sehr genau kennst! Diese vergangene Woche sandte ich an Dich Abzug meines op. 73. Hast Du’s erhalten?
Nun muß ich Dich mit einer großen Bitte belästigen: bitte Dich sehr höflich, umgehendst an Dr. A. Obrist u. S. von Hausegger (als Mitglieder der Musikkommission) zu schreiben, denselben meine Violinsonate op. 72 tüchtigst ans Herz zu legen, damit mein op. 72 sicher diesen Juni in Frankfurt beim Tonkünstlerfest des Allg. D. Musikvereins zur Aufführung kommt. Sei nicht böse, wenn ich Dich so sehr plage, allein Du selbst versprachst mir an diese Herren in besagter Angelegenheit schreiben zu wollen u. so bitte ich Dich, diese beiden Briefe baldmöglichst schreiben zu wollen; es ist höchste Zeit – ich weiß das aus sicherster Quelle! Also schreib bitte umgehend, u. laß mich dieses Eine mal nicht umsonst bitten. Zu Deinem morgigen Geburtstag senden meine Frau u. ich Dir unsere erdenklich besten u. herzlichsten Glückwünsche; möge Dein neues Lebensjahr Dir nur allerschönstes u. Allerfreudigstes bringen; daß wir das Dir von ganzen Herzen wünschen – das wirst Du wohl nicht bezweifeln.

Nun leb recht wohl, erfülle meine so dringendste Bitte, umgehendst an Dr. Obrist u. Sig. von Hausegger wegen meiner Violinsonate op. 72 zu schreiben u. nimm nochmals allerherzlichste Glückwünsche meiner Frau u. mir, ebensolche Grüße von uns beiden, u. Deiner sehr verehrten Frau Gemahlin lege bitte unsere höflichsten Empfehlungen zu Füssen.
Mit der Bitte mich baldmöglichst mit Brief zu erfreuen
Dein Max Reger.

Object reference

Max Reger to Karl Straube, München, 4th January 1904, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01007634.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.

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