München, 17th May 1904

Max Reger to Carl Lauterbach und Max Kuhn, Lauterbach & Kuhn

Object type
Letter
Date
17th May 1904 (source)
Sent location
München
Source location
DE,
Berlin,
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz,
Musikabteilung,
Mus.ep. Max Reger 182

Senders
  • Max Reger

Incipit
Meine sehr geehrten Herren!
Anbei finden Sie das Verzeichniß; bitte, lassen Sie […]

Regesta
übersendet Aufführungsstatistik seiner Werke [nicht erhalten] • Schlichte Weisen op. 76 [Nr. 1–7] sind begehrt • kündigt für 2. Auflage kleinere Änderungen an • ist durch op. 76 an Verlagsofferte aus Berlin gekommen: »nun, ich bleibe Ihnen treu« • bittet Übersendung aller Verlagsscheine zur Unterschrift jeweils am Jahresende • bittet um Zusendung der nächsten Quartalszahlung • will Schule des Triospiels [Bach-B8] an Akademie [der Tonkunst in München] einführen • bittet E. um Zusendung von [der Choralkantate] »O wie selig« [WoO V/4 Nr. 2] an Walter Fischer • möchte »Collektiv-titelblatt« für alle »Choralbearbeitungen« [Choralkantaten]
Remarks

gelocht


Publications

Max Reger, Briefe an die Verleger Lauterbach & Kuhn. Teil 1 [1902–05], hrsg. von Susanne Popp, Bonn 1993 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 12), S. 316–318

1.

[Gedruckter Briefkopf:]
Max Reger
München
Preysingstrasse 1bI.] München, den 17. Mai 04.

Meine sehr geehrten Herren!
Anbei finden Sie das Verzeichniß; bitte, lassen Sie dasselbe von einem Ihrer dienstbaren Geister übersichtlicher zusammenstellen daß z.B. die Aufführungen ein u. derselben Werkes zusammenstehen; also z.B. alle Aufführungen von „Ein feste Burg“ in eine Rubrik; ebenso bitte ich Sie sehr, es mit den verschiedenen Liedern zu machen.
Hier will nun nächsten Winter alles die „schlichten Weisen“ [op. 76 Bd. I] singen; die Dame über uns singt sie, daß mir Hören u. Sehen vergeht; ja, ja das ist der Fluch der bösen That etc! Spaß bei Seite: mit den „Schlichten Weisen“, die ich selbstredend fortsetzen werde, haben Sie einen famosen gangbaren Artikel! Das ist mal unbestreitbar! Bitte, geben Sie mir, wenn eine zweite Auflage notwendig ist, ja sicher rechtzeitig Nachricht, da in einigen Liedern eine kleine Änderung kommt! (Ganz leicht zu machen!) Sie erhalten sicher bis l2. Juni die neuen „schlichten Weisen“, welche „Sorte“ von Liedern ich immer fortsetze!
Soeben erhalte ich aus Berlin einen brillanten Verlagsantrag wegen „schlichter Weisen“ – nun, ich bleibe Ihnen treu! Daß aber der Verlagsantrag gerade aus Berlin kommt, ist zum Wälzen komisch (siehe die Kritiken über das Reger-concert am 2. März 1903).
Nun möchte ich Ihnen zur Vereinfachung – ich bin enorm mit Arbeiten überhäuft – den Vorschlag machen, daß Sie mir immer am Jahresabschluß mit der Abrechnung die Verlagsscheine zur Unterschrift über alle die von Ihnen während des Jahres erworbenen Werke von mir zur Unterschrift senden! Bitte, bitte, gehen Sie darauf ein! Es ist das bei unseren so engen Beziehungen sicherlich das Einfachste! Ich hab nämlich eine derartige Riesencorrespondenz mit allen möglichen Leuten, daß ich vereinfachen muß – gehorchend nur der Not – wo ich überhaupt nur kann. Es ist entsetzlich!
In Bälde haben wir wieder eine Reihe von famosen Kritiken zu erwarten!
Nun hab’ ich noch die Bitte an Sie: Sie möchten so liebenswürdig sein u. mir die 300 M für Juni 1904 so senden, daß die 300 M sicher nächsten Sonnabend (21.) den 21. Mai hier eintreffen; ich muß nämlich früher nach Frankfurt! Seien Sie nicht böse! Allein ich muß die Miethe etc etc. hier zurücklassen. Seien Sie mir also nicht böse, wenn ich Sie nochmals höflichst ersuche, diesmal ausnahmsweise die 300 M so früh zu senden, daß das Geld sicher nächsten Sonnabend den 21. Mai hier ist! Ich schreibe Ihnen natürlich noch genau, wann ich nach Frankfurt fahre. Ich hoffe sehr, es durchsetzen zu können, daß meine „Schule des Triospieles“ [RWV Bach-B8] hier in der Akademie eingeführt wird!! Bitte einstweilen Silentium!
Herr Walter Fischer plant für Sonnabend vor dem Totensonntag ein Kirchenconcert1 mit nur Reger; er will als letzte No „O wie selig“ [WoO V/4 Nr. 2] machen! Bitte, sorgen Sie dafür, daß er „O wie selig“ recht baldigst haben kann!
Dringendste Bitte: lassen Sie zu diesen Choralbearbeitungen ein Collektivtitelblatt herstellen! Es ist das das Praktischstein diesem Falle! Es kommen noch 3 Bearbeitungen; dann ist das Kirchenjahr fertig u. das Material dazu dann da zu den Aufführungen. Bitte, beherzigen Sie meinen Rat betr. Collektiv-titelblatt.
Nun schönste, beste Grüße
Ihnes treulichst ergebensten
Max Reger.

Anbei 2 Bogen mit den Aufführungen, soweit selbe mir bekannt wurden.


1
Das Konzert ist nicht nachweisbar.
Object reference

Max Reger to Carl Lauterbach und Max Kuhn, Lauterbach & Kuhn, München, 17th May 1904, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01008430.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.

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