Otto Junne

Classification
Music Publisher
Settlement
Leipzig

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1.

1.1.

Gegründet wurde der Leipziger Verlag 1887 von Wilhelm August Otto Junne (1854–1935); als »Startkapital« diente der 1871 gegründete Berliner Verlag Th. Barth, den Junne im selben Jahr erworben hatte. 1889 übernahm Junne darüber hinaus die exklusiven Rechte an dem belgischen Verlag Schott frères, der im Jahr zuvor abgewickelt worden war. Zu den weiteren Übernahmen gehörte wohl auch die deutsche Repräsentanz des französischen Verlags Durand. 1909 übergab Junne die Verlagsleitung an Erhard Schultz, der 1905 in die Firma eingetreten war, und führte nachfolgend Schott frères. 1922 wurde das bis dahin offene Handelsgeschäft in eine GmbH umgewandelt, die jedoch 1954 aufgelöst wurde. Bei einem Bombenangriff auf Leipzig 1943, vermutlich am 4. Dezember, bei dem auch das Grafische Viertel stark betroffen war,1 kam nicht nur Otto Junnes Familie ums Leben, auch der Noten- und Druckplattenbestand wurde weitgehend zerstört. Heute gehört das Verlagsprogramm des Otto Junne Musikverlags zu G. Ricordi & Co.


1
Der Verlag hatte zu jener Zeit seinen Sitz in der Egelstraße.

1.

Korrespondenz Regers mit dem Verlag Otto Junne ist nicht überliefert. Original erschien dort lediglich ein einziges Werk: Präludium und Fuge gis-moll WoO IV/15 (1907). Durch die Übernahme des Verlags E. Hoffmann spätestens 1923, der wiederum 1905 die Beilagen der Zeitschrift Die Musik-Woche übernommen hatte, fand jedoch eine ganze Reihe weiterer kleiner Werke Regers Eingang in das Verlagsprogramm.1 Mit Otto Junne selbst hatte Reger noch einmal Kontakt, als dieser bei Schott frères 1914 Regers Bearbeitung von Arcangelo Corellis La Folia-Sonate (RWV Corelli-B1) publizierte.


1
Hofmeisters Musikalisch-literarischer Monatsbericht über neue Musikalien, musikalische Schriften und Abbildungen meldet diese Übernahme (»mit Ausnahme der Chormusik«) in seiner Mai-Ausgabe 1923 (S. 72). Im Oktober-Heft der Zeitschrift Die Musik wiederum findet sich eine Rezension der Junne’schen Ausgaben: »Eine hübsche Reger-Nachlese bietet uns der rührige Verlag Junne, indem er alle in der „Neuen Musikzeitung“ (Grüninger, Stuttgart) und „Musikwoche“ erschienenen Beilagen, über die der Verlag Hoffmann in Dresden das Eigentumsrecht bisher hatte, in seinem Verlage vereinigt hat.« (Die Musik 16. Jg., Nr. 1, S. 69)
Object reference

Otto Junne, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00083.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.

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