W. Vobach
–
- –
- –
1.
1.1.
Der Verlag W. Vobach wurde 1897 durch Rudolph Wilhelm Vobach (1869-1936) in Leipzig gegründet. Bereits im darauffolgenden Jahr fusionierte Wilhelm Vobach sein Unternehmen mit dem ebenfalls in Leipzig amsässigen Verlag von Oscar de Liagre (1870-1940) zur W. Vobach & Co. Der neue Teilhaber, der sich 1896 als Verleger selbständig gemacht hatte, brachte das erfolgreiche Handarbeitsblatt Die Arbeitsstube in die Verbindung ein und legte damit den Grundstock für die programmatische Schwerpunktsetzung auf Ratgeber-Literatur für Mode, Körperpflege, Haus und Garten. W. Vobach & Co richtete sich vor allem an eine moderne weibliche Leserschaft und publizierte mehrere Familien- und Frauenzeitschriften, darunter die ab 1904 wöchentlich erscheinende Sonntagszeitung für Deutschlands Frauen, die um 1913 eine Auflage von 130.000 Exemplaren hatte.1 Mit dem Periodikum Die Musik-Mappe hatte W. Vobach & Co. ab Oktober 1906 auch eine Musikzeitschrift im Verlagsprogramm, die von der Berliner Dependance des Verlags im Monatsturnus herausgegeben wurde. Zielgruppe der Zeitschrift war die Hausmusik. In farblich abgesetzen Bänden erschienen abwechselnd Lieder, Tänze und Salonstücke, wobei Novität Voraussetzung war. Es wurden, wie der Verlag in einer Werbeanzeigefür ein Probe-Abonnementin der hauseigenen Sonntags-Zeitung fürs Deutsche Haus. Illustrierte Familien- und Frauenzeiungzeitung betonte, “nur Originale, also Musikwerke, die noch niemals vorher veröffentlicht worden sind”2, aufgenommen. Die Musik-Mappe wurde von Felix Lederer-Prina redaktionell betreut und erschien bis Mai 1911.
1927 wurde W. Vobach & Co. vom Unternehmer Kurt Herrmann (1888-1959) übernommen, der ihn 1937 seinem Universalverlag GmbH Berlin einverleibte, einem Verlagskonglomerat, zu dem auch der Verlag seines Schwiegervaters Bernhard Meyer gehörte sowie der durch Arisierung enteignete Verlag Curt Hamel. Ein Jahr später sollte Herrmann nochmals im Zuge der Arisierung jüdischer Unternehmen durch das NS Regime auch den Zuschlag für den Leipziger Musikverlag C.F. Peters erhalten. Die Universalverlag GmbH Berlin wurde 1949 in den Sachsenverlag eingegliedert, welcher 1962 seine letzten bekannten Veröffentlichungen machte.
1. Reger-Bezug
%Reger hatte bereits einige Werke zur Erstveröffentlichung in Musikzeitschriften oder interdisziplinären Kulturzeitschriften verfasst1 und wurde vermutlich von der Zeitung um einen Beitrag gebeten. Die Redaktion um den Sänger und Komponisten Felix Lederer-Prina hatte unter anderen auch Engelbert Humperdinck, Carl Reinecke und Wilhelm Kienzl für eine Mitarbeit gewinnen können. Regers Postbuch dokumentiert für den 13. Juni 1906 ein Einschreiben an die Berliner Redaktion der Musik-Mappe, das sich vermutlich auf die Manuskriptabgabe von Der Dieb WoO VII/38 bezieht.2 Neben Der Dieb reichte er Der Maien ist gestorben ein. Das Gedicht zu diesem Lied stammt von Rosa Gerheusser und wurde erst später gedruckt.3 Der Komponist hatte es von der Autorin wohl handschriftlich erhalten. Beide Lieder erschienen im August 1906 im 24. Heft der Musik-Mappe4 und kurz darauf auch in Einzelausgaben, die der Verlag anfertigen ließ.5
Object reference
W. Vobach, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00635.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
Information
This is an object entry from the RWA encyclopaedia. Links and references to other objects within the encyclopaedia are currently not all active. These will be successively activated.