Carl Holtschneider
Correspondence, Dedicatee, Performer
- Correspondence, Dedicatee, Performer
1.
1.1.
Carl Holtschneider, geboren am 22. September 1872 in Krefeld, studierte von 1890 bis 1897 an der Hochschule für Musik Berlin. Anschließend ließ er sich in Dortmund nieder, wo er zum Organisten der Propsteikirche sowie zum Leiter des dortigen Palestrina-Chors berufen wurde; 1900 erhielt er auch die Organistenstelle an der Synagoge. 1901 rief er gemeinsam mit dem Dortmunder Musikdirektor Georg Hüttner das Konservatorium für Musik ins Leben, ein Jahr später den Konservatoriums-Chor Musikalische Gesellschaft. 1909 übernahm Holtschneider das Organistenamt an der Reinoldikirche, 1911 wurde er zum Königlichen Musikdirektor ernannt und gründete 1913 das Westfälische Musikseminar sowie das Holtschneider-Konservatorium in Dortmund.
Von 1914 bis zur Auflösung 1934 war Holtschneider 1. Vorsitzender des Verbandes der Direktoren deutscher Konservatorien und Musikseminare. 1920 entstand aus dem Reinoldi-Kirchenchor der Bachverein Dortmund e.V. (heute: Dortmunder Bachchor), den Holtschneider bis 1925 leitete.1 In jenem Jahr vereinigten sich das Holtschneider- und das Hüttner-Konservatorium zum Städtischen Konservatorium Dortmund, dessen Leitung sich Holtschneider mit Wilhelm Sieben teilte. Am 1. Oktober 1937 ging Holtschneider in den Ruhestand.2 Von 1947 bis zu seinem Tode war er 1. Vorsitzender des Verbandes Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer. Carl Holtschneider starb am 23. Mai 1951 in Dortmund.
1. Reger-Bezug
Schon während seiner Studienzeit entdeckte Holtschneider, möglicherweise ein Kommilitone Karl Straubes, Regers Werke für sich und trat vermutlich 1900 in Briefkontakt mit dem Komponisten (Rückblick auf das Erste Deutsche Regerfest), um sich Orgel- und Klavierwerke sowie Chöre und Lieder empfehlen zu lassen.1
Zu einem ersten persönlichen Treffen kam es gemeinsam mit Georg Hüttner 1909 in Leipzig, um Pläne für das erste große Reger-Fest vom 7. bis 9. Mai 1910 in Dortmund zu schmieden (Rückblick). Bei dieser, trotz Regers zwischenzeitlicher Bedenken (“Nach meinem Empfinden wird das Regerfest in Dortmund ein großer Reinfall!”, Brief vom 27. März 1910 an Karl Straube), ausgesprochen erfolgreichen Veranstaltung sang die Musikalische Gesellschaft unter Holtschneiders Leitung die Motette »Mein Odem ist schwach« op. 110 Nr. 1 sowie Psalmsonntagmorgen WoO VI/18, woraufhin Reger sich überschwänglich bedankte – “[…] es war ganz ausnehmend schön in Dortmund; […] Ihr habt wahrhaft Übermenschliches geleistet” 2 – und ihm eine Porträtkarte mit der Inschrift “Dein Odem ist stark!” sandte (Rückblick). Des Weiteren widmete Reger ihm und seinem Chor die Motette »Ach, Herr, strafe mich nicht!« op. 110 Nr. 2. In den folgenden Jahren pflegten sie ihre “warme, uneingeschränkte Freundschaft” (ebda.).
Object reference
Carl Holtschneider, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00216.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
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