Paul Aron
Correspondence, Performer
1.
1.1.
Paul Albert Aron, wurde am 9. Januar 1886 in Dresden als Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach seinem Abitur am Wettiner Gymnasium studierte er zwei Jahre Jura in München. In dieser Zeit begann er ab Dezember 1905 Privatstunden für Klavier und Komposition bei Max Reger zu nehmen. Nachdem Reger 1907 an das Leipziger Konservatorium wechelste, schloss Aron ihm sich an und zog ebenfalls nach Leipzig und 1912 ebenfalls auf Regers Anraten nach Berlin.
Im Oktober 1921 gründete Aron seine eigene Konzertreihe mit dem Titel Neue Musik Paul Aron, in der er zwischen 1921 und 1931 über 50 Konzerte mit mehr als 200 Werken zeitgenössischer Komponisten aufführte. Gemeinsam mit dem Geiger Francis Koene und dem Cellisten Karl Hesse trat er als das Neue Dresdner Trio mindestens bis 1930 in mehreren deutschen sowie ausländischen Städten auf.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 floh er zunächst nach Teplitz-Schönau in der Tschechoslowakai und floh anschließend 1939 weiter nach Kuba bis er schließlich ab dem 25. Februar 1941 in den USA ansässig wurde. Hier war er vor allem als Klavierlehrer, Übersetzer und Bearbeiter tätig. 1953/54 gründete er mit dem Regisseur Morton Siegel die avantgardistische Gruppe The Opera Players und führte mit diesem Opernwerke u. a. von Darius Milhaud, Kurt Weill und Ernst Toch auf.
1. Reger-Bezug
Die Beziehung zwischen Max Reger und Paul Aron gleicht nicht jener gewöhnlichen Lehrer zu Schüler Beziehung. In einem Brief an die Wiener Sängerin Martha Ruben am 2. April 1908 bezeichnet er sich selbst als “Sekretär, Kindermädchen etc. der verehrten Familie Reger”. Zu jener Zeit befand sich Elsa Reger für längere Zeit auf Kur, sodass Martha Ruben aushilfsweise als Haushältnerin gemeinsam mit Paul Aron, welcher für die Kinderbetreuung der beiden Adoptivtöchter Christa und Lotti mithalf. Zum einen fordert Reger oftmals die Erledigung verschiedenster Aufgaben, zum anderen protegiert er Aron und bemüht sich um dessen berufliches Forankommen durch Empfehlungen und lobsame Zeugnisse. Doch nicht nur, dass er Aron “allen Concertvorständen aufs Allerwärmste”1 empfohlen wird, so tritt er regelmäßig mit Reger bei Konzerten auf als Duo-Partner zu seinen eigenen Kompositionen (vor allem die Beethoven Vatiationen op. 86).
Auf Regers Anraten zum Wohle des Vorantreibens seiner Karriere zog Aron im Mai 1912 nach Berlin. Bemerkenswert bei Regers Drängen auf eine Verlagerung des Lebensraums Berlin ist, dass er selbst es dort nie ernsthaft in Erwägung zog Fuß zu fassen.
Insgesamt ist im Vergleich zu anderen Interpreten, welchen er wie beispielsweise Frieda Kwast-Hodapp aus Bewunderung Ihres Klavierspiels das Klavierkonzert op. 114 schrieb. Aron hingegen widmete er nie ein Werk. Ebenfalls sind seine Empfehlungsschreiben stets lobend und wertschätzend formuliert, dennoch beschränkt er ihn hierbei immer wieder auf sein Talent für Kammermusik. Womöglich hielt Reger ihn nicht für einen großen Virtuosen, schätzte ihn dennoch sehr sowohl auf persönlicher Ebene, als auch als Begleitung bei gemeinsamen Auftritten.
Object reference
Paul Aron, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00297.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
Information
This is an object entry from the RWA encyclopaedia. Links and references to other objects within the encyclopaedia are currently not all active. These will be successively activated.