Valerie Fredrich-Höttges

Performer

Gender
female
Profession
singer
Birth
21st July 1887
Death
1858, [day/month unknown]
MRI-Identifier
mri_pers_00369

Name
Valerie Fredrich-Höttges
Used Name
Valerie Fredrich-Höttges
Nickname
Vally

References to Reger
    Performer
References to others

1.

1.1.

Vally Fredrich-Höttges, Präsentations-Broschüre (undatiert), Titelseite. – Max-Reger-Institut, Karlsruhe.
Vally Fredrich-Höttges, Präsentations-Broschüre (undatiert), Titelseite. – Max-Reger-Institut, Karlsruhe.

Vally Fredrich wurde am 21. Juli 1887 möglicherweise in der Provinz Posen geboren. Nach dem Besuch des Lyzeums in Bromberg (heute: Bydgoszcz) absolvierte sie zunächst das Lehrerinnenexamen1 und studierte hierauf Gesang in London und Leipzig sowie in Berlin bei Cornélie van Zanten (1908–1911) und Frank King Clark (1911–14). Als Lied- und Konzertsängerin unternahm sie Reisen durch viele Länder Europas, bisweilen gemeinsam mit ihrem Mann, dem Opernsänger Richard Höttges (1880–1973). 1909 kritisierte Arno Nadel: “Vally Fredrich-Höttges ist eine echte Altistin; in der Höhe muß der Ton noch geglättet werden. Auch das nervöse Flackern des leider zu weit hinten liegenden Tones, wodurch die Reinheit sehr leidet, wird sie sich abgewöhnen müssen. […] Noch lebt sie den Liedinhalt allzu demonstrativ mit, so daß der Wille, Wirkungen zu erzielen, sich sehr bemerkbar macht.” 2 Wenig später vermerkte der Kritiker Georg Schünemann: “Eine schöne Weiterentwickelung konnte man bei der Sängerin Vally Fredrich-Höttges feststellen. Hier paart sich — von einigen Mängeln der stimmlichen Kultur abgesehen — ein schön timbriertes, kraftvolles Alt-Organ mit einer ebenso feinen als in die Tiefe gehenden Vortragskunst.” 3 1911/12 trat Vally Fredrich-Höttges bei den Bayreuther Festpielen als Rossweiße in der Walküre auf. »Der Krieg 1914 brachte […] die große Wende: „Gesang ist nicht mehr gefragt, wenn Kanonen donnern.“«4 Nach 1918 studierte sie an der Kölner Universität u.a. Germanistik, Volkskunde und Philosophie, promovierte über die elsässische Sage vom Riesenspielzeug und arbeitete in der Folge mit dem Münchner Volkskundler Friedrich von der Leyen zusammen. Zudem konzipierte sie dramatisierte Märchenerzählungen für den Kölner und den Berliner Rundfunk. Ab 1937 lebte sie mit ihrem Mann bis zu ihrem Tod 1958 zurückgezogen in Aegidienberg (heute zu Bad Honnef).


1
Diese sowie einige weitere biografische Informationen laut Im „Walkürefelsen“ klingt ein Musikerleben aus. Das Künstler-Ehepaar fand in Aegidienberg eine geruhsame Bleibe, in Bonner General-Anzeiger, 13./14. März 1954.
2
Die Musik 9 Jg., Nr. 3 (1. November-Heft 1909), S. 191.
3
Die Musik 9 Jg., Nr. 9 (1. Februar-Heft 1910), S. 185.
4
Siehe Anm. 1.

1. Reger-Bezug

Fredrich-Höttges’ Bekanntschaft mit Reger datiert aus dessen Zeit am Leipziger Konservatorium.1 Wohl im Frühsommer 1910 sandte Reger eine Liste mit Liedvorschlägen an Fredrich-Höttges, aus der sich dann auch das Programm ihres ersten nachgewiesenen gemeinsamen Liederabends am 2. Januar 1911 in Berlin speiste. Die Kritik meinte dazu: “Ihr vornehmes und weiches Organ eignet sich vortrefflich dazu; nur würde es noch besser klingen, wenn die unfertige Tongebung nicht zuweilen ein nach der Höhe hin zunehmendes Quetschen bemerkbar werden ließe. Der Vortrag ist warm und richtig empfunden.” 2 Besonders viele weitere gemeinsame Auftritte sind allerdings nicht bekannt,3 und die überlieferten Programme beschränken sich weitestgehend auf bestimmte Schlichte Weisen. Ein kleiner Nachlass von Vally Fredrich-Höttges und Richard Höttges mit Kritiken und Präsentationsbroschüren befindet sich im Max-Reger-Institut, Karlsruhe.


1
»In Leipzig sang ich vor Max Reger, der damals Professor am dortigen Konservatorium war.« (Wie Anm. 1).
2
Berliner Tagblatt vom 4. Januar 1911, Abend-Ausgabe.
3
Am 29. April 1913 erhielt Fredrich-Höttges durch Elsa Reger die Einladung zu einem (allerdings nicht mit diesem Datum nachzuweisenden) Konzert am 18. November des Jahres in Meiningen, geleitet vermutlich von Reger, um »das kleine Solo im Prometheus von Liszt« und etwa noch die Kindertotenlieder von Gustav Mahler zu singen (Brief, Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Signatur: Ep. Ms. 101). Eine Notiz in der Zeitschrift Die Musik (13. Jg., Nr. 20 [2. Juli-Heft 1914], S. 121) bestätigt ohne Nennung des Datums lediglich die Durchführung des Konzerts durch den Meininiger Singverein.
Ob bei einem zweiten (und letzten) gemeinsamen kammermusikalischen Auftritt am 22. November 1915 in Jena tatsächlich Reger-Lieder erklangen (vgl. Brief Regers vom 22. September 1915 an Vally Fredrich-Höttges, Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Signatur: Ep. Ms. 103), lässt sich nicht nachweisen.
Object reference

Valerie Fredrich-Höttges, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00369.html, version 3.1.1, 31st January 2025.

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