Valerie Fredrich-Höttges
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Vally Fredrich wurde am 21. Juli 1887 möglicherweise in der Provinz Posen geboren. Nach dem Besuch des Lyzeums in Bromberg (heute: Bydgoszcz) absolvierte sie zunächst das Lehrerinnenexamen1 und studierte hierauf Gesang in London und Leipzig sowie in Berlin bei Cornélie van Zanten (1908–1911) und Frank King Clark (1911–14). Als Lied- und Konzertsängerin unternahm sie Reisen durch viele Länder Europas, bisweilen gemeinsam mit ihrem Mann, dem Opernsänger Richard Höttges (1880–1973). 1909 kritisierte Arno Nadel: “Vally Fredrich-Höttges ist eine echte Altistin; in der Höhe muß der Ton noch geglättet werden. Auch das nervöse Flackern des leider zu weit hinten liegenden Tones, wodurch die Reinheit sehr leidet, wird sie sich abgewöhnen müssen. […] Noch lebt sie den Liedinhalt allzu demonstrativ mit, so daß der Wille, Wirkungen zu erzielen, sich sehr bemerkbar macht.” 2 Wenig später vermerkte der Kritiker Georg Schünemann: “Eine schöne Weiterentwickelung konnte man bei der Sängerin Vally Fredrich-Höttges feststellen. Hier paart sich — von einigen Mängeln der stimmlichen Kultur abgesehen — ein schön timbriertes, kraftvolles Alt-Organ mit einer ebenso feinen als in die Tiefe gehenden Vortragskunst.” 3 1911/12 trat Vally Fredrich-Höttges bei den Bayreuther Festpielen als Rossweiße in der Walküre auf. »Der Krieg 1914 brachte […] die große Wende: „Gesang ist nicht mehr gefragt, wenn Kanonen donnern.“«4 Nach 1918 studierte sie an der Kölner Universität u.a. Germanistik, Volkskunde und Philosophie, promovierte über die elsässische Sage vom Riesenspielzeug und arbeitete in der Folge mit dem Münchner Volkskundler Friedrich von der Leyen zusammen. Zudem konzipierte sie dramatisierte Märchenerzählungen für den Kölner und den Berliner Rundfunk. Ab 1937 lebte sie mit ihrem Mann bis zu ihrem Tod 1958 zurückgezogen in Aegidienberg (heute zu Bad Honnef).
1. Reger-Bezug
Fredrich-Höttges’ Bekanntschaft mit Reger datiert aus dessen Zeit am Leipziger Konservatorium.1 Wohl im Frühsommer 1910 sandte Reger eine Liste mit Liedvorschlägen an Fredrich-Höttges, aus der sich dann auch das Programm ihres ersten nachgewiesenen gemeinsamen Liederabends am 2. Januar 1911 in Berlin speiste. Die Kritik meinte dazu: “Ihr vornehmes und weiches Organ eignet sich vortrefflich dazu; nur würde es noch besser klingen, wenn die unfertige Tongebung nicht zuweilen ein nach der Höhe hin zunehmendes Quetschen bemerkbar werden ließe. Der Vortrag ist warm und richtig empfunden.” 2 Besonders viele weitere gemeinsame Auftritte sind allerdings nicht bekannt,3 und die überlieferten Programme beschränken sich weitestgehend auf bestimmte Schlichte Weisen. Ein kleiner Nachlass von Vally Fredrich-Höttges und Richard Höttges mit Kritiken und Präsentationsbroschüren befindet sich im Max-Reger-Institut, Karlsruhe.
Ob bei einem zweiten (und letzten) gemeinsamen kammermusikalischen Auftritt am 22. November 1915 in Jena tatsächlich Reger-Lieder erklangen (vgl. Brief Regers vom 22. September 1915 an Vally Fredrich-Höttges, Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Signatur: Ep. Ms. 103), lässt sich nicht nachweisen.
Object reference
Valerie Fredrich-Höttges, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00369.html, version 3.1.1, 31st January 2025.
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