Adolf Frey
Lyricist
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1.
1.1.
Adolf Frey1, geboren am 18. Februar 1855 in Gontenschwil (Kanton Aargau), war Sohn des Novellendichters Jakob Frey. Nach seinem Schulabschluss in Aarau studierte er Germanistik in Bern und Zürich. Die 1879 in Bern entstandene Monografie über den Schweizer Naturforscher und Literaten Albrecht von Haller wurde preisgekrönt und in Teilen als Dissertation eingereicht. Frey führte seine Studien in Leipzig fort und fungierte in Berlin als Redakteur einer Wochenschrift. Ab 1882 war er Deutschlehrer an der Kantonsschule in Aarau. 1898 wurde er zum Ordinarius für deutsche Literaturgeschichte an die Universität Zürich berufen, an der er zuvor schon als Privatdozent gearbeitet hat. Am 12. Februar 1920 erlag Frey, kurz vor seinem 65. Geburtstag, einer Krebserkrankung.
Freys hinterließ sowohl literaturwissenschaftliche als auch literarische Werke, die oftmals parallel zueinander entstanden. Aufmerksamkeit in der germanistischen Fachwelt erhielt er insbesondere mit Arbeiten zu Gottfried Keller (Erinnerungen an Gottfried Keller, 1892; Gottfried Kellers Frühlyrik, 1909) und Carl Ferdinand Meyer (1899), mit denen er seit seiner Zürcher Zeit auch persönlich bekannt war. Auch Arnold Böcklin (in: Arnold Böcklin. Nach Erinnerungen seiner Zürcher Freunde, 1903) und der Kunstform des Lessingschen Laokoon (1905) widmete er wissenschaftliche Abhandlungen.
Ebenso sind die Themen seiner literarischen Werke “schweizerisch, sie sind historisch, sie stehen in Beziehung zur Malerei” 2. Zu ihnen zählen etwa die historischen Romane Die Jungfer von Wattenwil (1912) und Bernhard Hirzel (1918) sowie die patriotischen Zürcher Festspiele (1901). Sein lyrisches Werk speist sich aus dem 1886 publizierten Band der Gedichte, dem 1895 der Zyklus Totentanz nach mittelalterlichem Vorbild folgte (Vereinigung beider Bände, erweitert um neue Gedichte, 1908). Überdies veröffentlichte Frey die Sammlung Duß und underm Rase. Füfzg Schwizerliedli (1891) in neuer Schweizer Mundartlyrik.
1.2. As lyricist
Obgleich Freys Lyrik als “mehr schaubar als sangbar” galt und “mehr bildliche als klangliche Reize” 3 setzt, wurden einige seiner Gedichte vertont, darunter von Johannes Brahms, Reger, Alfred Hegar und Paul Hindemith.
Parallelvertonungen zu Reger
- Unvergessen
- Leopold Carl Wolff, Nr. 2 aus: Drei Lieder für eine mittlere Singstimme mit Pianofortebegleitung op. 17, Titel: Angedenken (1890)
Weitere Vertonungen (Auswahl)
- Johannes Brahms: Meine Lieder op. 106 No.4 (1888)
- Friedrich Hegar: Heldenzeit für Männerchor und Orchester op. 40 (1911)
- Paul Hindemith : Kindchen, op. 5 No. 5 (1914-16), Zur Unzeit op. 5 no. 2 (1914-16), Die Hexe op. 5 No. 3 (1914-16)
- Robert Kahn: Der Wächter op. 165 No.1 (1918)
- Carl Arthur Richter: Aargauer Lied op. 21 (v: 1927)
1. Reger-Bezug
Ein persönlicher Kontakt Freys zu Reger ist nicht dokumentiert.
Object reference
Adolf Frey, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00998.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
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