Julius Gersdorff
Lyricist
- Lyricist
- –
1.
1.1.
Julius Gersdorff1 wurde am 15. Juni 1849 in Stettin (heute: Szczecin) geboren. Sein Vater war Kantor. Er übte zunächst den Beruf des Journalisten aus und wirkte ab 1894 als freischaffender Schriftsteller. Gersdorff führte ein Wanderleben mit – jeweils kurzen – Lebensstationen in Dresden, Leipzig, Naumburg, Hetschburg, Weimar, Usingen, Darmstadt, Gotha, Magdala und Jena. Ab 1906 ließ er sich erneut in Weimar nieder. Ein Jahr später erhielt er vom großherzoglichen Kultusministerium einen jährliche Ehrendotation auf Lebenszeit. Am 7. November 1907 nahm sich Gersdorff das Leben.
Gersdorff hinterließ zahlreiche Bände mit Gedichten in zumeist volkstümlichem, liedhaftem Tonfall,in dem er die Rolle eines modernen Spielmanns bzw. Barden einnahm. Zu diesen zählen etwa Natur und Welt, der als »Symphonie« betitelte Band Eliana, Lautenspielers Lieder (jeweils 1894), Spielmannsweisen (1895), Spielmannslieder, Himmelsrosen, Thüringer Liederalbum (jeweils 1896), Von der Spielmannsfahrt (1897), Sonnenlieder (1899), Was der Spielmann singt, Aus Lebenstiefen (beide 1904), Neue Lieder von froher Spielmannsfahrt und Neue Lieder des alten thüringischen Barden Julius Gersdorffs (beide 1906). Die Lyrik seiner Spielmanns-Bände fand großen Widerhall im Musikleben: “»mehr als vierhundert Kompositionen«”2 sollen auf Gedichte von Gersdorff entstanden sein.Note: Des Weiteren verfasste er unter anderem einige Märchen sowie die Dramen Kleopatra (1894) und Der Antichrist (1897).
1.2. As lyricist
Parallelvertonungen zu Reger
- Franz Carl Lindlar: Am Brünnele op. 52 für Männerchor (1900)
- Max Stange: Am Brünnele op. 79 Nr. 4 (1900)
Weitere Vertonungen (Auswahl)
- Heinrich Karl Johann Hofmann : Eifersucht op. 127 no. 2
- Max Stange: Die Lindenbäume duften op. 66 Nr. 2 (1898)
- Jacob Christian Fabricius: Liebeslieder für 1 Singstimme mit Pianoforte Nr. 6 (1900)
- Max Stange: Das Zauberlied op. 83 no. 3 (1900)
- Günther Bartel: Ständchen, Beilage zur Neuen Musik-Zeitung, Nr. 19 (1896)
- Adolf Kirchl: In der Schenke op. 39 (1896)
1. Reger-Bezug
Über einen Kontakt zwischen Gersdorff und Reger ist nichts bekannt. Als Vorlage für sein Lied Am Brünnele op. 76 Nr. 9, seiner einzigen Gersdorff-Vertonung, nutzte Reger nicht den entsprechenden Gedichtband Von der Spielmannsfahrt, sondern eine Vertonung von Arnold Rust für die Sammlung Im Volkston (siehe Bd. I – Entstehung).
Object reference
Julius Gersdorff, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_01007.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
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