Christian Morgenstern
Lyricist
1.
1.1.
Christian Morgenstern wurde am 6. Mai 1871 in München in eine Familie von Landschaftsmalern hineingeboren. Er studierte Volkswirtschaft und Jura in Breslau. Als er sein Studium aus gesundheitlichen Gründen nicht fortsetzen konnte – er hatte sich wohl bei seiner 1881 verstorbenen Mutter mit Tuberkulose angesteckt –, widmete er sich ganz der Schriftstellerei und ließ sich 1894 in Berlin nieder. Dort arbeitete er als Übersetzer sowie für Zeitungen und begann allmählich, eigene Werke zu veröffentlichen. Statt seiner ernsten Gedichte ist es heute vor allem seine heiter-groteske Lyrik, die man mit ihm in Verbindung bringt. 1909 schloss er Freundschaft mit Rudolf Steiner und trat später auch der Anthroposophischen Gesellschaft bei. Trotz zahlreicher Kur- und Sanatoriumsaufenthalte verschlechterte sich Morgensterns Gesundheitszustand zunehmend. Am 31. März 1914 starb er in Untermais (heute zu Meran). Seine Urne ist auf dem Gelände des Goetheanums der Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach/Kanton Solothurn beigesetzt.
1.2. As lyricist
Parallelvertonungen zu Reger
- Leise Lieder
- Richard Strauss, Nr. 5 aus: Fünf Lieder op. 41 (1899)
- Robert Kahn, Nr. 5 aus: Neun Lieder nach Gedichten von Christian Morgenstern op. 31 (1899)
- Hugo Kaun, Nr. 1 aus: Fünf Lieder op. 47 (1903)
- Mädchenlied
- Robert Kahn, Nr. 3 aus: Sommerabend für Soli, Chor und Orchester op. 28 (1898); Titel: Volkslied
- Yrjö Kilpinen, [o.J.], Titel: Volkslied
- Gleich einer versunkenen Melodie…
- Robert Kahn, Nr. 3 aus: Neun Lieder nach Gedichten von Christian Morgenstern op. 31 (1899); Titel: Erinnerung
- Hugo Kaun, Nr. 3 aus: Vier Lieder op. 49 (1903)
- Yrjö Kilpinen, Nr. 4 aus: Dreizehn Lieder nach Gedichten von Christian Morgenstern (1928)
- Joseph Marx, aus: Lieder der Gegenwart (1935)
- Frühlingsregen
- Yrjö Kilpinen, Nr. 9 aus: Dreizehn Lieder nach Gedichten von Christian Morgenstern (1928)
- Harald Genzmer, Nr. 5 aus: Liederbuch (1941)
- Weiße Tauben
- Yrjö Kilpinen (1928)
- Ernst Vietor, op. 11 Nr. 2 (1941)
- Anmutiger Vertrag
- Yrjö Kilpinen (1928)
- Ernst Vietor, op. 11 Nr. 2 (1941)
1. Reger-Bezug
Die Lyrik Christian Morgensterns lernte Reger möglicherweise bei der Lektüre der Literaturzeitschrift Die Gesellschaft kennen, in der 1898 das Gedicht Weiße Tauben veröffentlicht wurde. Der Text erschien im selben Jahr innerhalb der Sammlung Ich und die Welt, aus dem Reger 1900/1901 in den Liedopera 48, 51 und 55 schließlich sechs Gedichte vertonte; für sein Opus 62 (1901/1902) wählte er dann zwei Vorlagen aus dem Gedichtband Auf vielen Wegen. Den Komponisten reizte an Morgensterns Lyrik dabei “ein „neckisches“”, welches “man sonst selten trifft, d.h. mit komponierbarem Inhalt resp. mit guter Pointe!” (Brief vom 29. Dezember 1900 an Arthur Seidl). Nach 1902 entstanden jedoch keine Morgenstern-Vertonungen mehr; auch kam es wohl zu keiner persönlichen Begegnung mit dem Schriftsteller. Als Morgenstern am 31. März 1914 in Meran starb, weilte auch Reger dort zu Kur. Der Tod des berühmten Dichters fand in Regers Korrespondenz jedoch keine Erwähnung.
Object reference
Christian Morgenstern, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_01887.html, last check: 23rd November 2024.
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