Joseph Victor Scheffel

Lyricist

Gender
male
Profession
writer, poet
Birth
16th February 1826
Death
9th April 1886
MRI-Identifier
mri_pers_01970

Name
Joseph Victor Scheffel
Used Name
Joseph Victor Scheffel

References to Reger
    Lyricist
References to others

1.

1.1.

Joseph Victor von Scheffel. – Abgebildet in  4. Jg. (1867/68), Nr. 43 (25. Juli 1868), S. 677.
Joseph Victor von Scheffel. – Abgebildet in Daheim 4. Jg. (1867/68), Nr. 43 (25. Juli 1868), S. 677.

Joseph Victor Scheffel wurde am 16. Februar 1826 in Karlsruhe als Sohn des Oberbaurats Philipp Jakob Scheffel (1789–1869) und dessen schriftstellerisch aktiven und sozial engagierten Frau Josephine (1805–1865) geboren. Durch den Vater gefördert, zeichnete Scheffel in seiner Jugend bevorzugt Landschaftsausschnitte mit historischen Bauten. Nach dem Abitur studierte Scheffel von 1843 bis 1847 in München, Heidelberg und Berlin Rechtswissenschaften sowie deutsche Philologie und Literatur. Während seiner Studienzeit war Scheffel in diversen Burschenschaften aktiv,1 was sich in mehreren populären Studentenliedern aus seiner Feder niederschlug (u.a. Als die Römer frech geworden, Liedersammlung Gaudeamus). Auch nahm er 1848/49 als Sekretär des Verfassungsrechtlers Karl Theodor Welcker an der Frankfurter Nationalversammlung teil. Das Bildungsbürgertum und die Begeisterung für die nationale Sache entwickelten sich zu Konstanten in seinen späteren Werken. Nachfolgend legte er in Heidelberg das juristische Staatsexamen ab, wurde zum Doktor der Rechte promoviert und arbeitete an mehreren großherzoglichen Ämtern, u.a. in Säckingen und Bruchsal.

Zwischenzeitlich traten seine künstlerischen Neigungen jedoch so deutlich zutage, dass Scheffel 1852 mit dem Maler Julius Zielke nach Italien ging. Die Landschaftsmalerei lag ihm dann aber doch nicht so wie die Dichtkunst, und so zog Scheffel (im Gegensatz zu Zielke) 1854 wieder gen Norden. Auf Capri war 1853 sein Erstling Der Trompeter von Säkkingen entstanden, 1855 folgte der historische Roman Ekkehard. 1858/59 stand Scheffel als Bibliothekar in den Diensten von Karl Egon III. zu Fürstenberg in Donaueschingen, anschließend ließ er sich, nach verschiedenen Reisen nach Italien und Frankreich, in seiner Vaterstadt Karlsruhe nieder, wo er 1870 Gründungsmitglied der örtlichen Sektion des Deutschen Alpenvereins war. Die 1864 geschlossene Ehe mit Karoline von Malsen (1833–1904) wärte nur bis 1866. 1876 wurde Scheffel von Großherzog Friedrich I. von Baden in den Adelsstand erhoben. Die letzten Lebensjahre verbrachte in der von ihm 1872 erbauten Villa Seehalde auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell am Bodensee. Joseph Victor von Scheffel starb am 9. April 1886 in Karlsruhe.

Bereits 1889 wurde in Mattsee bei Salzburg der Scheffelbund Österreich gegründet, 1891 folgte in Schwetzingen der Deutsche Scheffelbund. Letzterer wurde 1924 in Heidelberg neu gegründet, als sein Hauptsitz wurde Karlsruhe bestimmt. Heute ist die daraus hervorgegangene Literarische Gesellschaft Karlsruhe e.V., die u.a. den Scheffel-Preis für die jeweils beste Abitur-Leistung im Fach Deutsch vergibt, der größte literarische Verein in Mitteleuropa.

1.2. As lyricist

Gedichte und Verse von Scheffel wurden häufig vertont, u.a. von Max Bruch, Vinzenz Lachner, Franz Liszt, Arnold Mendelssohn, Hugo Riemann,

Parallelvertonungen zu Reger

  • Carl Attenhofer: Ausfahrt op. 8 Nr. 7 für Männerchor (v: 1880)
  • Rudolf Buck: Ausfahrt op. 11 Nr. 4 für Singstimme und Klavier (v: 1898)
  • Robert Emmerich: Ausfahrt op. 50 Nr. 4 für Bass und Klavier (v: 1882)
  • Carl Häser: Ausfahrt op. 84 Nr. 1 für vier Männerstimmen (v: 1879)
  • Adolf Jensen: Ausfahrt op. 40 Nr. 1 für Bass und Klavier (v: 1871)
  • Robert Kahn: Ausfahrt op. 59 Nr. 3 für Männerchor (1912)
  • Friedrich August Naubert: Ausfahrt op. 54 Nr. 1 für Männerchor (v: 1891)
  • Ernst Niese: Ausfahrt op. 2 Nr. 6 für Singstimme und Klavier (v: 1886)
  • Ernst Rentsch: Ausfahrt op. 22 Nr. 3 für Männerchor (v: 1881)
  • Richard Schmidt: Ausfahrt op. 18 Nr. 2 für Bariton und Klavier (v: 1876)
  • Theodor Streicher: Ausfahrt für Singstimme und Klavier (v: 1909)
  • Anton Urspruch: Ausfahrt op. 16 Nr. 2 für Männerchor (v: 1882)
  • Max Zenger: Ausfahrt op. 45 Nr. 8 für Singstimme und Klavier (v: 1884)

1
1872 wurde Scheffel Ehrenmitglied der Leipziger Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli, deren Dirigent Reger 1907/1908 war.
Object reference

Joseph Victor Scheffel, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_01970.html, last check: 14th November 2024.

Information

This is an object entry from the RWA encyclopaedia. Links and references to other objects within the encyclopaedia are currently not all active. These will be successively activated.