Leipzig, 15th July 1909

Max Reger to Philipp Wolfrum

Object type
Letter
Date
15th July 1909 (source)
Sent location
Leipzig
Source location
DE,
Karlsruhe,
Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung,
Ep. Ms. 1654

Senders
  • Max Reger
Recipients
Herrn Generalmusikdirektor
Professor Dr Ph. Wolfrum
Heidelberg
Baden

Incipit
Lieber Freund!
 Soeben Deinen Brief erhalten; verzeih, wenn ich noch nicht schrieb; aber ich hab eben […]

Regesta
dankt für Gastfreundschaft in Heidelberg • trifft Terminabsprachen • bittet den E. die Kostendifferenz beim Aufführungsmaterial des Prologs [op. 108] im Vergleich zu früheren Werken ihm vom Honorar abzuziehen • listet seine Novitäten auf
Remarks
Referenced works

Publications

Max Reger–Philipp Wolfrum. Briefe und Dokumente einer Künstlerfreundschaft, hrsg. von Jürgen Schaarwächter, Stuttgart 2021 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XXV), S. 126f.

Max Reger, Briefe zwischen der Arbeit. Neue Folge, hrsg. von Ottmar Schreiber, Bonn 1973 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 6), S. 153f.

1.

[gedruckter Briefkopf:]
[links:] Prof. Dr. Max Reger
[rechts:] Leipzig, den 15. July 1909
Kaiser Wilhelmstraße 68

Lieber Freund!

Soeben Deinen Brief erhalten; verzeih, wenn ich noch nicht schrieb, aber ich hab eben immer ganz elend zu thun!

Selbstredend wohne ich mit herzlichstem Dank bei Dir; am 24. Oktober will ich auch eine „freundliche Fotzen“ – wie’s in L. Thoma’s klassischem Buche zu lesen steht – machen! Hoffentlich haben „wir“ d.h. ich nicht am 24. Okt. Konzert in Karlsruhe;1 dann müßtest Du die große Freundlichkeit haben, die Einladung bei Dir auf Sonnabend den 23. Oktober zu schieben! Ich werde dann Frau Dr Fischer schreiben, daß sie auch am 23. Okt. dann abends bei Dir singt u. gleich mir eine „freundliche Fotzen“ macht. – Ob das Konzert in Karlsruhe am 24. Oktober ist, muß sich natürlich auch balde entscheiden; für alle Fälle erhältst Du rechtzeitig Bescheid.

Nun höre: das Notenmaterial zu meinem „Prolog“ op. 108 (C.F. Peters, Leipzig, Thalstraße 10) kostet 200 M; dies ist, so viel ich weiß, ein höherer Preis, als Du bisher für mich d.h. für ein Orchesterwerk von mir gezahlt hast; ich bitte Dich nun herzlichst u. dringendst den Preisunterschied zwischen den bisherigen Orchesterwerken u den 200 M des Prologs op 108 mir an meinem Honorar abzuziehen !

Du weißt, ich komme so [vierfach unterstrichen:] herzlichst gerne zu Dir nach Heidelberg, daß Du u. der Bachverein in Heidelberg keine Mehrauslagen gegen früher haben solltet!

Nicht wahr, die Orchesterprobe ist – wie immer – Sonnabend vormittags 10 Uhr. – Ich habe neu: op. 107 Sonate B dur für Clarinette u. Pianoforte, op. 109 Streichquartett Es dur; op 110: „Mein Odem ist schwach“ Motette für 5 st. gem. Chor à capella. Diese Sachen kommen alle bei Bote & Bock in Berlin. Bei C.F. Peters, Leipzig, kommt mein Op 106: Der 100. Psalm für gem. 4st. Chor, Orchester u. Orgel! All diese Sachen sind sicher Anfangs Oktober a.c. erschienen.

Augenblicklich arbeite ich an „Die Nonnen“ [op. 112] für gem. Chor u. Orchester, welches Werk Dir dediciert, noch Ende dieses Jahres oder spätestens anfangs nächsten Jahres bei Bote & Bock erscheinen wird. Ich hab’ mit der Partitur schon begonnen.

Für die nächste Bibelstunde bringe ich erbauliche Sprüchlein mit.

Viel, viel herzlichste Grüße
von Haus zu Haus
stets Dein
alter
Reger.


1
Das Konzert wurde für diesen Termin vereinbart, fiel aber letztlich aus.
Object reference

Max Reger to Philipp Wolfrum, Leipzig, 15th July 1909, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01002800.html, last check: 14th November 2024.

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