[undated]

Max Reger to Karl Straube

Object type
Letter
Date
undated

possibly not before 20th September 1914, not after 30th September 1914
Ende September 1914

Sent location
-
Source location
missing

Only known from: Transcript, Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung, Karlsruhe | Ep. As. 2797


Senders
  • Max Reger
Recipients

Incipit
Lieber Karl!
Den Eichendorffischen Text kann ich sehr gut gebrauchen aber nicht […]

Regesta
dankt für den Eichendorff-Text, den er gut für ein anderes Werk brauchen kann • diskutiert den Requiem-Plan • verschiebt den Te Deum-Plan • avisiert eine Einladung von Edith Mendelssohn Bartholdy • »die Choralvorspiele sind erst im Werden!«
Remarks

handschriftl. Bemerkung: „Ende Sept. 1914. Stein nimmt an: okt. 1914 (Straube-Festschrift S. 78)“

Referenced works

Publications

Max Reger, Briefe an Karl Straube, hrsg. von Susanne Popp, Bonn 1986 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 10), S. 242

1.

Lieber Karl!
Den Eichendorffischen Text kann ich sehr gut gebrauchen – aber nicht für Männerchor mit Altsolo – sondern: man kann da ein sehr feines „intimes“ Stück machen für Baritonsolo, gemischten Chor u. Orchester [Opus 144a]! Du siehst es bleibt Dir immer noch die Suche nach einem Text für Altsolo mit Männerchor u. Orchester [RWV Anhang B18].
Nun betr. des Requiems [WoO V/9]: Deine Auffassung betr. des lateinischen Textes u. Brahms Requiem theile ich vollkommen –– es würde nur eine „Variation über das Brahms’sche Requiem“! Da Du mir aber versicherst, daß der lateinische Text so sehr populär ist, werde ich unverzüglich an das Requiem gehen, habe mich soeben schon mit dem hiesigen katholischen Geistlichen – einem prachtvollen Mann, der die einzig wahre Gedächtnisrede auf den verstorbenen Herzog hier gehalten hat – in Verbindung gesetzt! Dieses Requiem nehme ich also sofort in Angriff und dann unmittelbar anschließend das Te Deum [RWV Anhang B19]. Deine Anregungen betreffs der verschiedenen Sätze des Requiems sind mir sehr wertvoll; ich habe übrigens genau dieselbe Auffassung betr. des Textes; aber von der Idee, da evangelische Choräle einzuführen, will ich nichts wissen! Ich finde z.B. evangelische Choräle lassen sich viel besser beim Te Deum verwenden! Nun wegen des Orgelwerks [Opus 135b]: so will ich Dir gestehen, daß ich ein solches vorhabe! Ich gehe schon etwas „schwanger“ mit der Sache! Also wird sie wohl werden! Da ich im kommenden Winter fast garkeine Concerte habe, so wird ja die Arbeit mit dem Requiem u. Te Deum schnell vorangehen.
Apropos, wenn Du eine Einladung von Frau E. Mendelssohn Bartholdy, Leipzig, Elsterstr. 40p zum 5. Oktober Montags abends erhältst, so nimm sie unter allen Umständen an; ich bin da – wir sind ganz entre nous! Mach Du da Deinen Besuch; reizende Leute! Bitte, beantworte mir diesen Brief baldigst; die Choralvorspiele [op. 135a] sind erst im Werden!

Herzlichste Grüße von Haus zu Haus Dein alter Reger, der Solosonaten für Violoncello [op. 131c] schreibt!
Verrückte Idee – aber erzieherisch ungemein wertvoll betr. „musikalischer Keuschheit“.

Object reference

Max Reger to Karl Straube, [undated], in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01006786.html, last check: 23rd November 2024.

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