München, 3rd May 1903

Max Reger to Martin Boelitz

Object type
Letter
Date
3rd May 1903 (dated)
Sent location
München
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Only known from: Transcript, Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung, Karlsruhe | Ep. As. 891 (Abschrift Meininger Museen)


Senders
  • Max Reger
Recipients

Incipit
Lieber Herr Boelitz!
Für Brief und die beiden prachtvollen Gedichte, die ich selbstredend […]

Regesta
M. R.: dankt für Gedichte, die er vertonen will »Sie wissen ja, es ist bei mir feststehende Tatsache, dass in jedem meiner Lied=opera Sie vertreten sein werden! Darauf können Sie sich ebenso fest verlassen als darauf, dass die Sonne aufgeht und scheint!« • freut sich über die soziale Relevanz der Texte und darüber, dass »der Perüclkenstaub mal radikal ausgeklopft würde und elendes Schädelbrummen seitens der „Gezüchteten“« bestehe • nimmt die Widmung von »London« mit Vergnügen an • erzählt, München mit seinem Klavierquartett op. 64 »in Alarm versetzt« zu haben E. R.: erzählt von der Hochzeit Karl Straubes in Wesel
Remarks
Referenced works
  • Quintett c-Moll op. 64

Publications

1.

München, Wörthstraße 20, I. 3. Mai 1903

2.

Lieber Herr Boelitz!

Für Brief und die beiden prachtvollen Gedichte, die ich selbstredend komponieren werde, schönsten Dank! Sie wissen ja, es ist bei mir feststehende Tatsache, dass in jedem meiner Lieder-Opera Sie vertreten sein werden! Darauf können Sie sich ebenso fest verlassen als darauf, dass die Sonne aufgeht und scheint! „Sperrement nochmal“ – so ein grosser sozialer Text von Ihnen – das wäre was; damit könnte ich so was schaffen, dass der Perückenstaub mal radikal ausgeklopft würde und elendes Schädelbrummen seitens der „Gezüchteten“ hervorrufen würde.

Die Dedikation Ihres „London“ nehme ich mit alleraufrichtigster, -herzlichster Freude und ebensolcher Dankbarkeit an; ich kann Ihnen mit Worten, Ziffern einfach nicht schildern, wie mich die Dedikation gerade Ihres „London“ erfreut, am besten werden Sie meine ehrlichste, schrankenlose Bewunderung für Ihr „London“ wohl daraus ersehen können, dass ich es an alle meine Bekannten dringendst zur Anschaffung und gefälligen Darnachrichtung empfehle! Also viel, viel, viel allerschönsten Dank! Hoffentlich erscheint die Neuauflage recht bald und hab ich recht bald das Exemplar!1

Wie geht es nun bei Ihnen? Doch gut? Wir leben wie immer sehr ruhig und arbeitsam; am 1. Mai habe ich die musikverständigen Kreise Münchens mit meinem Quintett op. 64 in Alarm versetzt; die Aufregung darüber war geradezu eine ungeheure; in Allgemeiner Zeitung (München) glänzende Besprechung, in Neuesten Nachrichten eher gut – die andern sind noch ausständig!

Nun schönste Grüsse von meiner Frau und mir an Sie und Ihre
sehr verehrte Frau Gemahlin
Ihr
Ihnen
herzlichst und aufrichtigst
dankbarst ergebenster
Max Reger

[Zusatz Elsa Regers:] Auch ich danke Ihnen aufrichtig die Dedikation Ihres „London“ an meinen Mann, wer ihm eine Freude macht, bereitet auch mir eine solche.– Hoffentlich befinden Sie und Ihre junge Gattin sich recht wohl. Morgen werden wir in Gedanken sehr viel in Wesel sein wo Carl Straube endlich auch sein liebes Weib heimführt, möge er so glücklich werden, als es der wackre Mann verdient, Sie wissen ja wie er von meinem Max und auch von mir geschätzt wird.–

Mit vielen Grüssen an Sie, verehrter Herr Boelitz und Ihre Frau Gemahlin bin ich stets
Ihre ergebene
Elsa Reger


1
Eine solche Neuauflage ist nicht nachweisbar.
Object reference

Max Reger to Martin Boelitz, München, 3rd May 1903, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01012210.html, last check: 21st November 2024.

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