Arthur Smolian

Correspondence, Critic

Gender
male
Profession
music writer
Birth
3rd December 1856
Death
5th November 1911
MRI-Identifier
mri_pers_00021

Name
Arthur Smolian
Used Name
Arthur Smolian

References to Reger
    Correspondence, Critic
References to others
  • Die Musik
  • Musikalisches Wochenblatt

1.

1.1.

Arthur Smolian, geboren am 3. Dezember 1856 in Riga, war Violinist, Komponist und Musikschriftsteller. Er studierte an der Königlichen Musikschule in München u.a. bei Josef Rheinberger und Franz Wüllner und hatte von 1879 bis 1882 Theaterkapellmeister-Posten in Berlin, Basel, Dortmund und Stettin inne; 1889 nahm er als Assistent an den Bayreuther Festspielen teil. Von 1884 bis 1890 war Smolian Lehrer am Wiesbadener Konservatorium, von 1890 bis 1901 wirkte er in Karlsruhe als Theorielehrer am Konservatorium (bis 1898), als zweiter Kapellmeister und Korrepetitor an der Oper sowie als Musikreferent der Karlsruher Zeitung und in der Folge in Leipzig als Gesangslehrer sowie als Kritiker der Leipziger Zeitung. Wie Karl Straube war er Mitglied des 1909 u.a. von Georg Bötticher (Vater von Joachim Ringelnatz) gegründeten Leipziger Künstlerbunds der Leoniden. Arthur Smolian starb am 5. November 1911 in Leipzig nach einem Schlaganfall.

1. Reger-Bezug

Arthur Smolian machte die Öffentlichkeit als einer der Ersten auf den jungen Komponisten Reger aufmerksam: Im Herbst 1894 erschien im Musikalischen Wochenblatt ein umfangreicher Artikel Max Reger und seine Erstlingswerke über die Opera 1–10. Smolian machte auch Felix Mottl mit den Werken Regers bekannt, insbesondere mit dem Klaviertrio h-moll op. 2.

1903 jedoch wandte sich das Blatt: Nicht nur kritisierte er in der Leipziger Zeitung wortgewaltig einen Leipziger Orgelabend – “noch ist für sein Schaffen kein Pfingstfest gekommen, noch ermangelt seine Kunst einer Ausgießung des heiligen Geistes” (Rezension) –, sondern schrieb in der Neuen Musikalischen Presse 1 zudem eine vernichtende Kritik über Regers Modulationslehre (RWV Schriften A1). Dieser war darüber so erbost, dass er in der Neuen Zeitschrift für Musik 2 den Aufsatz Ich bitte ums Wort veröffentlichte, in dem er Smolian eine zu geringe Kenntnis der Musikliteratur vorwarf. Insbesondere auf Smolian gemünzt ist folgende Bemerkung gegenüber Karl Straube: “Besonders Eure Leipziger Kritik ist’s wert, daß man die Herren einsalzt u. der staunenden Nachwelt in Essig und Oel präpariert gegen Entrée zeigt!” 3 Entsprechend zählte Reger ihn zu den ungenannten Widmungsträgern seiner mit missliebigen Kritikern abrechnenden »Schafe-Affe«-Sonate (Opus 72) und teilte ihm mit, “daß diese Sonate im Geiste aus vollstem Herzen Ihnen gewidmet war. Allein, da ich fand, daß ich Sie damit zu sehr ehre, hab’ ich diese Dedikation unterlassen.” 4 Das Verhältnis blieb gespannt.

Zu Beginn seiner Karriere hatte Reger Smolian Sieben Charakterstücke für Klavier op. 32 (1899), das Klavierquintett c-moll WoO II/9 (1897/98) und seine Bearbeitung der Bach’schen Phantasie und Fuge g-moll BWV 542 für Klavier zu vier Händen (1896, RWV Bach-B2 Nr. 6) gewidmet.


1
12. Jg. (1903), Nr. 21.
2
71. Jg. (1904), Nr. 2 (6. Januar), S. 20f.
3
Brief vom 4. Januar 1904, in Straube-Briefe, S. 50.
4
Postkarte vom 22. November 1904, Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Signatur: Ep. Ms. 431.
Object reference

Arthur Smolian, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00021.html, last check: 22nd November 2024.

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