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1.

Weiden, Allee 22.
1. XII. 1898.

2.

Hochgeehrter Herr!
Verzeihen Sie gütigst, wenn ich Sie so sehr belästige!
Am 19. Nov. dieses Jahres führte der hiesige Männergesangverein „Liederkranz“ anläßlich seines 60-jährigen Stiftungsfestes einen Chor mit großem Orchester „Hymne an den Gesang“ [op. 21] auf u. erzielte damit großen Erfolg. Ich erlaube mir Ihnen Kritik vom hiesigen Tagblatt zu senden, sowie auf die „Augsburger Abendzeitung No 328 (Dienstag 29. XI.) zu verweisen; ferner werden Kritiken über meinen Chor in Bälde in der „Sängerhalle“ u. im „Chorgesang“ erscheinen. Ich wäre Ihnen nun sehr dankbar, wenn Sie im „Münchener Lehrergesangverein“ Ihren Einfluß aufbieten würden, daß genannter Verein diesen Chor vielleicht baldmöglichst aufführt. Als geborenem Bayern kommt es mir doch hauptsächlich darauf an, auch in München bekannt zu werden, u. hoffe ich, daß auch die Herren Lehrer Münchens meinem Chor Interesse entgegenbringen dürften, da ich ja selbst Lehrerssohn bin. Der Chor (ohne Soli) ist nicht schwer; einem solch ausgezeichneten Verein wie der Münch. Lehrergesangverein bietet er absolut keine irgend nur nennenswerten Schwierigkeiten; das Orchester ist so behandelt, daß jedes besser geschulte Militärorchester seinen Part leicht bewältigt. Die verlangte Orchesterbesetzung ist: 2 große Flöten, 2 Hoboen, 2 Klarinetten in A, 2 Fagotte, 2 Trompeten in F, 4 (Ventil) Hörner in F, 2 Tenor- u. 1 Baßposaune, 2 Pauken in D & A, u. Streichquintett (natürlich letztres mehrfach besetzt!)
Mein Onkel Herr Lehrer Th. Roll aus Erbendorf war zur Aufführung des Chores hier u. äußerte sich hochbefriedigt über denselben. Darf ich Sie also nochmals bitten, Ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß genannter Verein meinen Chor aufführt. Das gesamte Notenmaterial (vorläufig noch geschrieben) würde ich Ihnen natürlich mit größtem Vergnügen kostenlos zur Verfügung stellen u. mir dann erlauben, dem Verein als Zeichen meiner Dankbarkeit einen neuen Chor [WoO VI/6] (in welcher Besetzung etc. er verlangt wird) zu komponieren u. zu widmen.
In diesem Winter spielt der bekannte Orgelvirtuose Herr K. Straube im „Kaimsaale“ noch mehrere Orgelkompositionen größeren Styls von mir, die in Wesel, seinem derzeitigen Domizil als Organist am Willibrodidom glänzende Kritiken gefunden haben. Es wäre mir natürlich noch lieber, wenn außerdem noch ein größeres Chorwerk – noch dazu von einem solch ausgezeichneten Verein aufgeführt – zum Vortrag gelangte.
Soll ich mich an den Dirigenten des Vereins Herrn Sturm u. an wen sonst noch wenden?
Mit diesem Briefe erlaube ich mir Ihnen die soeben erschienenen „Redenden Künste“, die Artikel über mich enthalten, als Drucksache zu senden.
Mit der Versicherung meines herzlichsten Dankes im Voraus u. der Bitte um gütige Benachrichtigung

Ihr
mit ganz vorzüglichster Hochachtung
ergebenster Vetter
Max Reger

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