München, 29th January 1902
Max Reger to Theodor Kroyer
Regensburg,
Staatliche Bibliothek Regensburg,
IP/4Art.714
- Max Reger
Sehr geehrter Herr Dr!
Vorerst meinen herzlichsten Dank für die überaus liebenswürdigen […]
1.
München, Wörthstr. 35I,
29. Jan. 1902.
2.
Sehr geehrter Herr Dr!
Vorerst meinen herzlichsten Dank für die überaus liebenswürdigen mich hocherfreuenden Worte, die Sie meinen 2 „Gelegenheitsliedlein“ in Ihrer Besprechung des Kirchenconcertes gegönnt haben.
Im Februar habe ich am 23. (Sonntag) u. 27. (Donnerstag) zu begleiten; am 23. Herrn Bergen, am 27. Herrn Loritz (der 9 Lieder von E. Boehe u. 9 Lieder von mir!)! Die übrige Zeit im Februar stehe ich mit größtem Vergnügen jederzeit zu Ihrer Verfügung. Bitte sehr, haben Sie doch die Freundlichkeit mich baldmöglichst zu benachrichtigen, was ich bei Ihrem Brahmsvortrag alles spielen soll! Ich habe nämlich die schmerzliche Entdeckung machen müssen, dass es mit meiner Klaviertechnik hier u. da sehr bedenklich hapert! Haben Sie daher die Güte mir baldigst meine Aufgabe bei Ihrem Brahmsvortrag mitzutheilen‚ damit ich die Sachen üben kann!
Für freundliche Besprechung meiner letzthin Ihnen gesandten Op. 55 u. 57 verbindlichsten Dank im voraus; ich bitte jetzt schon mir dann freundlichst die betreffende No mittheilen zu wollen, in der die Besprechung erschienen ist!
Nun etwas, was ich bitte‚ ihrer sehr verehrten Frau Mutter frdl. übermitteln zu wollen. Ich sehe sehr, sehr schlecht, habe außerdem dummer Weise absolut kein „Personengedächtnis“; d.h. es kann nun leicht passieren‚ dass ich Ihrer sehr verehrten Frau Mutter auf der Straße oder im Concert begegne, u. ich nicht grüße; ich bitte dringendst, dies nicht als Unhöflichkeit auffassen zu wollen – ich kann nichts dafür; ich sehe zu schlecht. Leider habe ich mir dadurch schon viele Feinde gemacht: es heißt dann gleich‚ ich sei hochfahrend, arrogant etc etc. u. Schuld ist daran nur mein schlechtes Sehen u. noch schlechteres Personengedächtnis!
Wenn ich also mal Ihrer Frau Mutter gegenüber so unhöflich sein sollte, so ist es gewiß nicht Absicht; ich kann wirklich nichts dafür. Bitte‚ haben Sie die Liebenswürdigkeit‚ dies zu übermitteln!
(Darüber auch mal mündlich!)
Nun nochmals verbindlichsten Dank
u. die besten Grüße
Ihres
mit vorzüglichster Hochachtung
ergebensten
sehr beschäftigten
Max Reger.
Habe gestern einen Text komponiert‚ den auch Hugo Wolf komponiert hat!
„Majestätsverbrechen“ nicht wahr!
Hoch lebe der 149. Psalm für Doppelchor (8stimmig) mit großem Orchester und Orgel! [RWV Anhang B7]
Object reference
Max Reger to Theodor Kroyer, München, 29th January 1902, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01007151.html, last check: 12th November 2024.
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