[Weiden], 1st November 1899
Max Reger to Hugo Riemann
Only known from: Transcript, Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung, Karlsruhe | Ep. As. 5403 (Stadtarchiv Weiden, MRS)
- Max Reger
- Zwei Choralphantasien op. 40
Der junge Reger. Briefe und Dokumente vor 1900, hrsg. von Susanne Popp, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XV), S. 455f.
1.
[…] aber trotz reiflichstem Studium der Werke R. Strauß, die ich ja meist in Partitur habe, kann ich meine Überzeugung, daß ein Eintreten in die Fußstapfen J. Brahms für die Musik viel besser ist, nicht aufgeben. Es versteht sich, daß ich nicht sklavische Nachahmung meine – es handelt sich da schließlich doch um Fragen, die das innerste Wesen der Musik betreffen u. da stehe ich trotz meiner aufrichtigen Hochschätzung der Werke R. Strauß doch nicht auf seinem Standpunkte. Das Heldenleben beweist es mir wieder ganz gehörig. Ihnen gesagt; die Stelle von den Widersachern im „Heldenleben“ ist das Grasseste u. Unschönste was wir überhaupt nur haben. Überdies ist es doch sehr „bescheiden“, sich selbst als den „Helden“ zu glorifizieren! Übrigens ist bei Schopenhauer schon das Nötige über die Programmmusik zu lesen. Doch was schreibe ich da: habe ich selbst doch erst vor einigen Tagen Programmmusikwerk vollendet. Es ist eine Orgelfantasie über den Choral: „Wie schön leucht’t uns der Morgenstern“! [op. 40 Nr. 1] […].
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Max Reger to Hugo Riemann, [Weiden], 1st November 1899, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01009507.html, last check: 22nd November 2024.
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