Richard Strauss

Correspondence, Dedicatee

Gender
male
Profession
composer, conductor
Birth
11th June 1864
Death
8th September 1949
MRI-Identifier
mri_pers_00090

Name
Richard Strauss
Used Name
Richard Strauss

References to Reger
    Correspondence, Dedicatee
References to others

1.

Richard Strauss (ca.1898). – Richard-Strauss-Institut, Garmisch-Partenkirchen, Abbildung mit freundlicher Genehmigung.
Richard Strauss (ca.1898). – Richard-Strauss-Institut, Garmisch-Partenkirchen, Abbildung mit freundlicher Genehmigung.

Regers Haltung zu Richard Strauss war ambivalent. Seit 1896 miteinander bekannt, respektierten sie in zahlreichen Äußerungen gegenseitig ihr fachliches Können: “Mir ist es z.B. unfaßbar, wie es Musiker geben kann, die sich gegen R. Strauß ablehnend verhalten! Es muß den Leuten doch allein schon das fabelhafte Können dieses Mannes imponieren.”1 Insbesondere aber ebnete Strauss Reger bei den Verlagen Rob. Forberg und Jos. Aibl den Weg, was diesem schließlich zum Durchbruch verhalf. Reger dankte ihm mit der Widmung seiner Phantasie und Fuge c-moll op. 29.

Im zeitgenössischen Parteienstreit zwischen programmatischer und absoluter Musik galten beide spätestens nach 1900 als die jeweils wichtigsten Exponenten, wodurch die von Reger ohnehin empfundene gesunde Rivalität gelegentlich verstärkt wurde. Andererseits traten beide in den musikästhetischen Debatten dieser Jahre übereinstimmend gegen konservative Positionen auf. Nichtsdestoweniger kritisierte Strauss den “verspäteten Etüden- und Variationenfabrikanten, der über das Handwerkliche der Musik nicht weit hinausgekommen ist, für den Bach Anfang und Ende aller Musik ist”.2 Reger wiederum attestierte Strauss eine gelegentliche Neigung zu banalen Wendungen und kreidete ihm überdies die Wahl anstößiger Sujets (etwa mit der Salome oder in der Sinfonia domestica) an: “[…] darin liegt für meine Begriffe […] eine Prostitution der Musik […] mich stößt der Grundgedanke so ab, daß es mir von nun an nicht mehr möglich ist, Strauß als Komponisten ernst zu nehmen!”3 Eine Einschätzung, die auf Dauer nicht bestehen bleiben konnte: “[…] ich habe kolossal viel von Richard Strauss gelernt und wäre ein gemeiner Kerl, wenn ich dies leugnen wollte!”4

In Regers letzten Jahren kamen sich beide Komponisten deutlich näher, was nicht zuletzt durch die Widmung der Phantasie und Fuge d-moll op. 135b an Strauss dokumentiert ist.


1
Brief Regers vom 16. Mai 1900 an Johannes Schreyer, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Signatur: Mscr. Dresd. App. 721 V 171.
2
Kurt Wilhelm, Richard Strauss persönlich, München 1984, S. 101.
3
Brief vom 5. Juni 1904 an Lauterbach & Kuhn, in Lauterbach & Kuhn-Briefe 1, S. 324.
4
Tischrede Regers beim Dortmunder Reger-Fest, Mai 1910.
Object reference

Richard Strauss, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00090.html, last check: 22nd November 2024.

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