Ernst Rabich
Correspondence, Critic, Performer
1.
1.1.
Ernst Rabich, geboren am 5. Mai 1856 als Sohn eines Gast- und Landwirts in Herda (heute Ortsteil von Berka/Werra), erhielt seine Ausbildung u.a. bei Hermann Friedrich August Thureau und Feodor von Milde. Nach bestandenem Fachmusiklehrerexamen in Dresden wurde er 1885 in Gotha “Musiklehrer am Seminar, Gesanglehrer am Gymnasium, Hofkantor an der Schloßkirche”.1 Von 1881 bis 1921 war Rabich Dirigent der dortigen Liedertafel, von 1885 bis 1918 darüber hinaus Hoforganist. Kompositorisch trat er u.a. mit chorsinfonischen Werken, Streichquartetten, Liedern, Klavierstücken und Orgelvorspielen in Erscheinung. Publizistisch wirkte Rabich als Herausgeber der Blätter für Haus- und Kirchenmusik (1897–1914), die ab 1901 Musikbeilagen Regers enthielten, sowie des Musikalischen Magazins (1901–1929), in dem wissenschaftliche Vorträge und Abhandlungen veröffentlicht wurden. Ernst Rabich starb am 1. Februar 1933 in Gotha.
1. Reger-Bezug
Ende Oktober 1900 nahm Rabich mit Reger Kontakt auf, um ihn zur Mitarbeit an den Blättern für Haus- und Kirchenmusik zu ermuntern. Zu einer persönlichen Begegnung kam es jedoch möglicherweise erst im Dezember 1905 anlässlich eines Konzerts der von Rabich geleiteten Liedertafel in Gotha, für die Reger “im Laufe der Jahre sechsmal gewonnnen” (Erinnerungen) werden konnte. In den Blättern veröffentlichte Rabich neben den Musikbeigaben (vgl. Choralvorspiele für Zeitschriften) auch eine ganze Reihe positiver Werkbesprechungen sowie bereits in der März-Ausgabe 1901 einen ausführlichen Artikel mit Bild, in dem er befand, dass nur wenige zeitgenössische Komponisten “so frei von Trivialität und Phrase” seien und dass Regers “hervorstechendster Zug tiefe Innerlichkeit, gepaart mit prächtigem Humor” sei (Artikel). Rabich würdigte Reger auch als Kirchenmusiker: “Bach ist heute noch modern […]. Ihm nachzufolgen, nicht in der äußeren Form, sondern dem Geiste nach, muß das Bestreben des modernen Kirchenmusikers sein […]. Dabei darf er auch vor modernsten Zusammenklängen nicht zurückschrecken. Am erfolgreichsten hat diesen Weg Max Reger beschritten. Seine Choräle sind dem Geiste nach echt bachisch, den Harmonien nach echt regerisch.” 1 Reger widmete Rabich 1901 seine Sechs Burlesken für Klavier zu vier Händen op. 58.
Object reference
Ernst Rabich, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00033.html, last check: 21st November 2024.
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