Henri Marteau
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Henri Marteau, geboren am 31. März 1874 in Reims (Frankreich), war ein geigerisches Wunderkind. Der Schüler von Hubert Léonard (dessen Bearbeitung von Arcangelo Corellis Folia-Variationen die Vorlage für Regers Orchestrierung von 1914 bildete) gab sein Debüt mit zehn Jahren und machte in der Folge in den europäischen Musikzentren sowie 1893 erstmals in den USA Furore. Von 1900 bis 1908 leitete er die Violinklasse am Genfer Konservatorium und wurde 1908 Nachfolger Joseph Joachims an der Königlichen Hochschule in Berlin. Nach Kriegsausbruch wurde er als französischer Reserveoffizier umgehend verhaftet und schied ein Jahr später mehr oder weniger freiwillig aus seinem Amt. 1920 erhielt Marteau, der sich stets für die Verbreitung skandinavischer Musik eingesetzt hatte, die schwedische Staatsbürgerschaft. Ab 1921 leitete er eine Violinklasse an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag, 1926/27 am Leipziger Konservatorium, danach in Dresden. Marteau starb am 4. Oktober 1934 im oberfränkischen Lichtenberg.
1. Reger-Bezug
Nach ersten Kontakten 1900 musizierten Marteau und Reger beim Tonkünstlerfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins am 31. Mai 1904 in Frankfurt a.M. erstmals gemeinsam – der Beginn einer herzlichen und fruchtbaren Künstlerfreundschaft, die mit der Widmung des Violinkonzerts A-dur op. 101 ihren Höhepunkt fand. Marteau brachte viele Reger-Werke zur Aufführung und trat mehrfach mit dem Komponisten auf. 1905 fertigte Reger für Marteau einen Klavierauszug von dessen Violoncellokonzert B-dur op. 7 an. Beim Dortmunder Reger-Fest von 1910 (dem ersten seiner Art), dessen Mitorganisator Marteau war, kam es jedoch zu großer Verstimmung. Danach konzertierten beide nicht mehr zusammen.
Reger widmete Marteau die Violinsonate fis-moll op. 84, die zweite der Sieben Sonaten op. 91, das Violinkonzert A-dur op. 101 sowie die Präludien und Fugen Nr. 1 und 3 aus Opus 117.
Object reference
Henri Marteau, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00058.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.
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