Amalie Gimkiewicz

Performer

Gender
female
Profession
singer
Birth
13th April 1871
Death
unknown
MRI-Identifier
mri_pers_00168

Name
Amalie Gimkiewicz
Used Name
Amalie Gimkiewicz
Birth Name
Simmel

References to Reger
    Performer
References to others

1.

1.1.

Amalie Simmel wurde am 13. April 1871 in Breslau geboren. Von 1891 bis 1920 war sie mit dem Oberpfälzer Bankdirektor Dr. phil Benno Gimkiewicz (1864–1934) verheiratet, der auch als Förderer junger regionaler Künstler (Anton Beer-Walbrunn, Hösl-Quartett) auftrat. Das Ehepaar lebte in München; nach ihrer Scheidung zog sie nach Amsterdam.1

Sie war eine Schülerin von Sophie Röhr-Brajnin, die ab 1896 in München wirkte. Über ihre künstlerische Karriere als Konzertsängerin ist wenig bekannt. Rezensenten rühmten die “musikalische Intelligenz” der Altistin, ihre klanglichen Fähigkeiten überzeugten hingegen nicht uneingeschränkt. So schrieb ein Kritiker anlässlich eines von ihr mit Reger am Klavier gestalteten “Münchener Liederabends” im Dezember 1903 in Breslau: “Eine Stimmriesin ist die Künstlerin nicht: ihr Organ reicht in der Tiefe gerade aus, klingt in der Höhe bei kräftigem Ansatz etwas gezwungen, umflort und unruhig, ist aber trotzdem ausdrucksfähig und im Piano wohllautend und trefflich geschult.”2 In ähnlicher Weise äußerte sich der mit Reger befreundete Organist und Kritiker Walter Fischer: “Mag man an den stimmlichen Mitteln der Sängerin manches auszusetzen haben: jedenfalls gebührt ihr Dank für ihren Wagemut, mit dem sie entgegen der „Gewohnheit trägem Gleise“ ihre Kraft in den Dienst echter neuerer Talente setzte.”3


1
Zu biografischen Angaben vgl. den Auszug aus dem Melderegister der Stadt München, Stadtarchiv München. – Angaben zum Berufsstand fehlen dort; der Umzug nach Amsterdam ist für Oktober 1920 registiert.
2
E. Bohn, Münchener Lieder-Abend, in Breslauer Zeitung vom 16. Dezember 1903, S. 2.
3
Allgemeine Musik-Zeitung 30. Jg., Nr. 51/52 (18./25. Dezember 1903), S. 822.

1. Reger-Bezug

Auf die Interpretation zeitgenössischer Musik spezialisiert, lernte Amalie Gimkiewicz Reger wohl in dessen Münchner Zeit kennen. Der Komponist schätzte die “sehr strebsame Altistin”1, mit der er von ca. 1903 bis 1907 als Klavierbegleiter bei Lieder- und Kammermusikabenden in München, Breslau, Zürich, Graz und Antwerpen konzertierte. Gimkiewicz sang ihr Repertoire und damit auch die Regerschen Novitäten auswendig, was der Kritik ob “der melodischen Rauhbeinigkeit dieser Gebilde” als “eine ganz erstaunliche mnemotechnische Leistung” (Ernst Flügel in Schlesische Zeitung) Respekt abnötigte. Zu Beginn der künstlerischen Zusammenarbeit widmete er ihr Äolsharfe und Einsamkeit aus den Achtzehn Gesängen op. 75.


1
Brief an Otto Leßmann vom 4. Dezember 1903, letzter Nachweis: Gemeinschaftskatalog Köstler/Koppel/Halykone, 2005.
Object reference

Amalie Gimkiewicz, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00168.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.

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