Iduna Walter-Choinanus
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Iduna Walter-Choinanus wurde am 9. August 1864 wohl in Gerstungen/Thüringen geboren1. Sie heiratete den Musikdirektor und Komponisten Ernst Walter-Choinanus (geb. Walter), lebte in den späten 1880er-Jahren vermutlich in Hagenau/Elsass, wo 1887 ihr Sohn Siegfried (†1954) auf die Welt kam, spätestens ab 1895 dann in Landau/Pfalz; ab Oktober 1905 ist sie in Berlin nachgewiesen. In den 1890er-Jahren war sie wohl wie die Sopranistin Agnes Stavenhagen in Weimar engagiert, mit der sie 1894 im Rahmen der dortigen Tonkünstlerversammlung des ADMV bei einer Aufführung des Christus von Franz Liszt mitwirkte und mit der sie von 1902 bis 1905 mehrere erfolgreiche Lieder- und Duettenabende gab2. Bereits 1895 war in den Signalen für die Musikalische Welt zu lesen: “Ueber die Concertsängerin Frau Iduna Walter-Choinanus in Landau (Pfalz) gehen uns aus mehreren namhaften Städten, wo sich die Dame in der letzten Zeit hören ließ, sehr anerkennende Berichte zu. Man lobt allgemein die umfangreiche, prächtig klingende Altstimme der Sängerin, ihre vortreffliche Methode und wahrhaft künstlerische Auffassung. Im Concert- wie Oratoriengesang erzielte Frau Walter-Choinanus bemerkenswerthe Erfolge.” 3 Auch die Komponistin Luise Adolpha Le Beau würdigte ihre Kunst: “Sie besitzt eine selten schöne, in allen Lagen vorzüglich ausgeglichene Altstimme und eine Wärme und Innigkeit im Vortrag”.4
Walter-Choinanus gehörte zu den frühen Interpretinnen der Lieder von Hugo Wolf und Richard Wetz, “die sie ebenso wie Brahms am Flügel begleiteten”.5 1930 wurde ihr “in Würdigung ihrer Verdienste auf künstlerischem und musikpädagogischem Gebiete die Staatliche Anerkennung verliehen”.6 1932 ist sie noch mit einer Gesangschule in Berlin nachgewiesen, und es wird über ihren Plan berichtet, ein Opernstudio einzurichten.7 1938 gab sie einen mit musikalischen Beispielen umrahmten autobiografischen Vortrag über Unvergessene Klänge und Erinnerungen an die Begegnung großer Meister: Liszt, Brahms, Wolf, Reger, Schillings, Wetz, Arrigo Serato.8 Sie starb vermutlich 1939 in Berlin.9
Die Karlsruher Komponistin Clara Faisst widmete ihr 7 Lieder op. 10.
1. Reger-Bezug
Der erste Kontakt fand vermutlich über Ernst Walter-Choinanus statt, dem Reger am 10. September 1901 Transpositionen mehrerer Lieder für ein (nicht nachweisbares) Konzert am 27. Oktober sandte.1 Iduna Walter-Choinanus sang dann am 19. November 1902 in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche die vermutliche Uraufführung von Schönster Herr Jesu WoO VI/13 Nr. 10 in der Fassung für Singstimme und Orgel. Mit Reger selbst ist wenig später zumindest ein gemeinsames Konzert in München nachgewiesen. Noch 1915 bestand zumindest schriftlicher Kontakt.
Object reference
Iduna Walter-Choinanus, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00273.html, last check: 21st November 2024.
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