Rudolf Baumbach
Lyricist
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1.
1.1.
Rudolf Baumbach wurde am 28. September 1840 in Kranichfeld (Herzogtum Sachsen-Meiningen) geboren. 1842 übersiedelte die Familie aufgrund der Berufung des Vaters zum herzoglichen Hofmedicus nach Meiningen. Nach dem frühen Tod des Vaters 1847 (Typhus) wuchs Baumbach in der Obhut seiner Mutter und der Großeltern väterlicherseits auf. Während seiner Schulzeit brach sich seine künstlerische Ader in Zeichnungen Bahn. Nach dem Abitur studierte er Naturwissenschaften in Leipzig, Würzburg und Heidelberg und arbeitete nach seiner Promotion als Assistent am Botanischen Institut in Freiburg im Breisgau. Während des Studiums verfasste er u.a. erste Lieder und Gedichte. Da eine Habilitation mangels finanzieller Mittel nicht in Frage kam, verdingte sich Baumbach als Hauslehrer in Wien, Brünn (heute: Brno) und Graz, ab 1867 in Görz (heute: Gorizia) an der italienisch-slowenischen Grenze bei der Triester Familie Morosini sowie anschließend bis 1886 in Triest.1
Der öffentlichkeitsscheue Naturfreund Baumbach war 1873 einer der Gründer der Sektion Küstenland des Österreichischen Alpenvereins (1881 wurde eine Hütte im slowenischen Trentatal nach ihm benannt) und fungierte als Herausgeber der Sektionszeitschrift Enzian. Sein offizielles Erstlingswerk, das Epos Zlatorog über den sagenhaften Steinbock aus den Julischen Alpen, verfasst 1874/75 in Veldes (heute: Bled), erschien 1876 in Leipzig, kleinere Gedichte publizierte der steirische Schriftsteller Peter Rosegger in seiner Zeitschrift Heimgarten. 1879 gewann Baumbach einen Wiener Studentenliederwettbewerb, Schwört bei dieser blanken Wehre wurde in der Vertonung von Hans Treidler das Burschenschafterlied schlechthin. In der Triester Zeit entstanden u.a. die Sammlungen Lieder eines fahrenden Gesellen (darin u.a. Der Wagen rollt, besser bekannt als Hoch auf dem gelben Wagen), Spielmannslieder, Von der Landstraße und Wanderlieder aus den Alpen. Baumbach pflegte einen “frischen, z.T. burschikosen Ton und die Kunst des leicht eingehenden Verses”2 und gilt als ein Hauptvertreter der sogenannten Butzenscheibenlyrik.
1886 kehrte Baumbach nach Meiningen zurück und lebte wieder in seinem Elternhaus (heute das Literaturmuseum »Baumbachhaus«) gemeinsam mit der Mutter und den beiden Schwestern; sein jüngerer Bruder Karl (1844–1896), der spätere Oberbürgermeister von Danzig, war zu dieser Zeit Reichstagsabgeordneter. Baumbach wurde herzoglicher Bibliothekar und 1888 zum Hofrat ernannt. In dieser Zeit veröffentlichte er u.a. mehrere Bände mit Märchen. 1895 erlitt er einen Schlaganfall und musste aufgrund einer dadurch verursachten Lähmung seine schriftstellerische Tätigkeit aufgeben. Baumbach starb am 21. September 1905 in Meiningen.
1.2. As lyricist
Gedichte von Rudolf Baumbach wurden häufig vertont, u.a. von Franz Abt, Alban Berg, Ferruccio Busoni, Felix Draeseke, Leo Fall, Peter Gast, Luise Greger, Richard Heuberger, Eduard Kremser, Wilhelm Kienzl, Franz Schreker und Max von Weinzierl.
Parallelvertonungen zu Reger
- Gottfried Angerer: Lacrimae Christi aus Drei Lieder für Männerchor (v: 1889)
- Adolf Arensen: Lacrimae Christi op. 6 Nr. 1 für Bariton und Klavier (v: 1897)
- Carl Attenhofer: Der Schwur op. 64 Nr. 3 für Männerchor (v: 1889)
- Gustav Baldamus: Lacrimae Christi op. 19 Nr. 4 für Männerchor (v: 1891)
- Fritz Baselt: Der Schwur op. 36 für Singstimme und Klavier (v: 1892)
- Victor Bause: Der Schwur aus Drei Lieder (v: 1895)
- Franz Blumenberg: Der Schwur op. 31 für Singstimme und Klavier (v: 1896)
- Carl Bohm: Der Schwur op. 310 Nr. 2 für Singstimme und Klavier (v: 1884), Lacrimae Christi op. 318 für Singstimme und Klavier (v: 1884)
- Arthur Claassen: Der Schwur op. 10 Nr. 5 für Männerchor (v: 1883)
- Josef Freyer: Der Schwur op. 72 Nr. 3 für Männerchor (v: 1898)
- Peter Gast: Lacrymae Christi op. 4 Nr. 2 für Bariton und Klavier (v: 1900)
- Carl Isenmann: Der Schwur op. 72 Nr. 2 für Männerchor (v: 1884)
- Adolf Kirchl: Der Schwur op. 28 Nr. 1 für Männerchor (v: 1893)
- Arno Kleffel: Der Schwur op. 46 Nr. 5 für Singstimme und Klavier (v: 1890)
- Edmund Kretschmer: Der Schwur op. 52 Nr. 3 für Männerchor (v: ?)
- Josef Lamberg: Der Schwur op. 58 Nr. 2 für Männerchor (v: 1891)
- Ferdinand Langer: Lacrimae Christi aus Zwei vierstimmige Männerchöre (v: 1889)
- Gustav Lazarus: Der Schwur op. 42 Nr. 1 für Singstimme und Klavier (v: 1898)
- Alfred von Lindheim jun.: Der Schwur op. 7 Nr. 7 für Singstimme und Klavier (v: 1893)
- Erik Meyer-Helmund: Der Schwur op. 8 Nr. 4 für Singstimme und Klavier (v: 1884)
- Willy Musseleck: Der Schwur op. 1 Nr. 2 für Singstimme und Klavier (v: 1898)
- Ottomar Neubner: Der Schwur op. 36 Nr. 1 für gemischten Chor (v: 1893)
- Georg Patzcker: Der Schwur aus Lieder und Gesänge für Singstimme und Klavier (v: 1888)
- Carl Reinecke: Der Schwur aus Lieder-Album für Singstimme und Klavier (v: 1884)
- P. Remmorf: Der Schwur aus Drei Lieder für Singstimme und Klavier (v: 1887)
- Martin Röder: Der Schwur op. 44 Nr. 2 für Singstimme und Klavier (v: 1886)
- Ferdinand Sabathil: Der Schwur für gemischten Chor (v: 1897)
- Emil Seling: Der Schwur aus Lieder und Gesänge für Singstimme und Klavier (v: 1893)
- August Thonet: Der Schwur op. 181 für Singstimme und Klavier (v: 1886)
- Wilhelm Ungemach: Der Schwur op. 24 für Männerchor (v: 1897)
- Josef Wagenbrenner: Der Schwur op. 6 Nr. 1 für Männerchor (v: 1900)
- Max von Weinzierl: Lacrimae Christi op. 33 Nr. 1 für Männerchor (v: 1884)
- Victor von Woikowsky-Biedau: Lacrimae Christi op. 8 Nr. 1 für Singstimme und Klavier (v: 1896)
- Max Wolf: Der Schwur op. 22 Nr. 2 für Singstimme und Klavier (v: 1883)
- Johann Zerlett: Der Schwur op. 24 Nr. 4 für Singstimme und Klavier (v: 1890)
1. Reger-Bezug
Über einen Kontakt Regers mit Rudolf Baumbach ist nichts bekannt.
Object reference
Rudolf Baumbach, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00885.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
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