Richard Heuberger
Dedicatee
1.
1.1.
Richard Heuberger wurde am 18. Juni 1850 in Graz als Sohn eines Bandagenfabrikanten geboren. Ab 1867 studierte er Straßen- und Wasserbau an der Technischen Hochschule, seine musikalischen Ambitionen verfolgte er als Chormeister des Techniker-Männerchors. Bereits 1876, ein Jahr nach seiner Staatsprüfung, entschied sich Heuberger jedoch für eine musikalische Laufbahn, als er Chormeister des Wiener Akademischen Gesangvereins wurde; 1878 übernahm er zudem das Dirigat der Wiener Singakademie. Zu dieser Zeit schloss er auch Bekanntschaft u.a. mit Johannes Brahms; nach dessen Tod war er einer der Gründer und Vorstände der Wiener Brahms-Gesellschaft.
Ab 1881 verdingte sich Heuberger u.a. als Musikkritiker beim Neuen Wiener Tagblatt, arbeitete ab 1895 als Mitarbeiter Eduard Hanslicks bei der Neuen Freien Presse (bis 1902) sowie als freier Musikschriftsteller; er veröffentlichte u.a. eine Biografie Franz Schuberts (1902) sowie eine Anleitung zum Modulieren (1910) und hinterließ seine Erinnerungen an Johannes Brahms in Tagebuchform. 1902 übernahm er die Leitung des Wiener Männergesangvereins sowie eine Professur am Konservatorium. Zu seinen Kompositionen zählen u.a. Opern, Operetten (u.a. Der Opernball, Uraufführung 1898), Orchesterwerke, Lieder und Chöre.
Richard Heuberger starb am 28. Oktober 1914 in Wien.
1. Reger-Bezug
Anfang 1903 bat Reger den Verlag Lauterbach & Kuhn um die Adresse Richard Heubergers, vermutlich mit der Absicht, diesen um Aufführungen seiner Werke zu bitten. Mit Erfolg: “Daß Herr Heuberger für mich Feuer u. Flamme ist, ist ja famos; auf diese Weise kann ja der Sieg in Wien nicht ausbleiben!” (Brief vom 14. Februar 1903 an Lauterbach & Kuhn) Heubergers Begeisterung schlug sich wenig später auch in einem Wiener Musikbrief nieder, in dem er zur “Pflege dieses eigentümlichen, phantasievollen jungen Meisters” anregte.1 Zu Aufführungen Reger’scher Werke durch Heuberger kam es jedoch erst 1904: Hymne an den Gesang op. 21 am 20. März und zwei Volksliedbearbeitungen (Liebchens Bote WoO VI/6 Nr. 2 und Trutze nicht WoO VI/7 Nr. 8) am 10. Dezember. Die Aufführung der Hymne veranlasste Reger dazu, Heuberger und dem Wiener Männergesangverein die ersten acht Männerchöre aus Opus 83 zu widmen. Er rechnete damit oder bekam dies sogar versprochen, dass Heuberger auch diese Chöre in sein Repertoire übernehmen würde – “Wiener Männergesangverein (R. Heuberger) geht voran mit op 83!” (Postkarte vom 24. September 1904 an Lauterbach & Kuhn) –, ein entsprechendes Konzert lässt sich jedoch nicht nachweisen.
Object reference
Richard Heuberger, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00211.html, last check: 22nd November 2024.
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