Anton Müller
Lyricist
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1.
1.1.

Der am 10. März 1870 in Bruneck (Südtirol) geborene Anton Müller wuchs in einer Zimmermannsfamilie auf und besuchte das Priesterseminar in Brixen. Er trat in dieser Zeit dem Dichterkreis Netheborn bei, für den er sich den Künstlernamen Bruder Willram (zur Erinnerung an den Mönch Willram, der im 11. Jahrhundert das Hohe Lied der Liebe übersetzt hatte) zulegte. Nachdem er 1892 die Priesterweihe erhalten hatte, arbeitete Müller zunächst als Kaplan in Nikolsdorf und Niedorf. 1895 entstand auch sein erster Gedichtband Kiesel und Krystall. Nach einem zweijährigen Studienaufenthalt in Rom wirkte er in Innsbruck erneut als Kaplan. Von 1903 bis zu seiner Pensionierung 1933 unterrichtete er Religion an der Innsbrucker Lehrerbildungsanstalt. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete er den Bruder-Willram-Bund zum Zwecke der “Pflege des tirolischen Heimatsinnes und österreichischer Vaterlandsliebe” sowie der “geistigen und materiellen Förderung begabter, hilfsbedürftiger Kinder aus dem Bauern- und Arbeiterstand”1. Müller starb am 16. Februar 1939 in Innsbruck.
Zu seinen lyrischen Werken zählen neben Kiesel und Krystall u.a. die Bände Wanderweisen und Heimatlieder (1897), Bilder auf Goldgrund (1912) und Letzte Lese (1938). Während des Ersten Weltkriegs trat Müller als patriotischer Volkredner sowie mit scharfer Kriegslyrik hervor (Das blutige Jahr [1915], Aus Herz und Heimat [1918]). Das Epos Föhn setzt sich mit dem Zölibat auseinander und konnte die kirchliche Zensur nicht passieren.
1. Reger-Bezug
Über einen Kontakt Regers mit Müller ist nichts bekannt.
Vertonungen von Gedichten Müllers1
• »Vor dir steh ich« op. 61f Nr. 2 für gemischten Chor mit Orgelbegleitung (1901)
Object reference
Anton Müller, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_01820.html, version 3.1.1, 31st January 2025.
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