Weiden, 2nd June 1901
Max Reger to Henri Hinrichsen, C.F. Peters Ltd & Co. KG
München,
Bayerische Staatsbibliothek,
Fasc. germ. 61, 2
- Max Reger
Sehr geehrter Herr!
Besten Dank für Ihren freundlichen Brief u. liebenswürdige […]
Max Reger, Briefwechsel mit dem Verlag C. F. Peters, hrsg. von Susanne Popp u. Susanne Shigihara, Bonn 1995 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 13), S. 48–50
1.
Weiden, Allee 22,
Oberpfalz, Bayern,
2. Juni 1901.
Sehr geehrter Herr!
Besten Dank für Ihren freundlichen Brief u. liebenswürdige Sendung der Stücke von Nicholl, welche ich bereits besaß!
Die 12 Stücke von mir haben nun ja durchschnittlich dieselbe Länge wie die von Nicholl; es werden einige derselben 3, andere 5–6 Druckseiten ergeben, als Mittelzahl 4 Seiten, was ja da vollkommen Ihren Wünschen entspricht.
Hier die Titel:
Zwölf Stücke für die Orgel von Max Reger op 59 Heft I.
1.) Präludium 4.) Canon
2.) Pastorale 5.) Toccata
3.) Intermezzo 6.) Fuge
(zusammen circa 24–26 Seiten.) höchstens
Zwölf Stücke für die Orgel von Max Reger op 59 Heft II.
7.) Kyrie eleison.
8.) Gloria in excelsis Deo.
9.) Benedictus, qui venit in nomine Domini.
10.) Capriccio
11.) Melodia
12.) Te Deum laudamus.
(zusammen höchstens 26–28 Druckseiten)
Also 25
+ 27
52 Druckseiten für das ganze Werk, was für 12 Stücke gerade der richtige Umfang sein dürfte.
Diese 2 Titelblätter bitte jetzt schon anfertigen zu lassen, da an denselben nichts mehr geändert wird.
Englische Bezeichnung schreibe ich also sogleich ins Manuskript hinein, welches Sie bestimmt bis Ende July spätestens erhalten. Ich gebe nicht eher etwas [aus] der Hand, bis ich es nicht selbst praktisch ausprobiert habe.
Anbei finden Sie Zettel, auf dem ich Titel nochmals genau festgestellt habe, sowie noch einige Besprechungen, welche ich Sie bitte, freundlichst behalten zu wollen. Weitere Besprechungen sende ich Ihnen sodann mit dem Manuskripte, u. sind in Bälde noch größere Besprechungen zu erwarten, welche ich Ihnen sodann ebenfalls senden werde. Einführung der 12 Orgelstücke kann ich in den k.k. Konservatorien zu Wien u. Budapest alsbald nach Erscheinen vermitteln; überdies wird bis September sich noch manche Gelegenheit ergeben. Daß am 4. Juni in Heidelberg bei der allgemeinen Tonkünstlerversammlung mein op 46 (Phantasie & Fuge über BACH für Orgel) gespielt wird, werden Sie wohl gelesen haben. Auch am kgl. Conservatorium zu Leipzig wird eine Einführung der 12 Stücke leicht zu ermöglichen sein! Von großem Nutzen dürfte es sein, wenn Sie vielleicht dann einige der Kritiken als Reclame benützen!
Als Honorar für die 12 Stücke erlaube ich mir, Ihnen 600 M (Sechshundert Mark) vorzuschlagen, welcher Betrag Ihnen in Anbetracht dessen, daß Sie das ausschließliche u. alleinige Verlagsrecht und Aufführungsrecht dieser 12 Stücke bis 30 Jahre nach meinem Tode haben, (und ich bin 28 Jahre alt) – welcher Betrag Ihnen gewiß nur als bescheiden erscheinen wird.
Mit vorzüglichster Hochachtung
Ihr ergebenster
Max Reger.
Ich beginne morgen mit der Reinschrift; doch wird alles vorher aufs genaueste praktisch ausprobiert; bis Ende July spätestens haben Sie das Manuskript!
Object reference
Max Reger to Henri Hinrichsen, C.F. Peters Ltd & Co. KG, Weiden, 2nd June 1901, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01001820.html, last check: 24th November 2024.
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