Meiningen, 8th July 1912

Max Reger to Hugo Bock, Ed. Bote & G. Bock

Object type
Letter
Date
8th July 1912 (source)
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Meiningen
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missing

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Senders
  • Max Reger

Incipit
Sehr geehrter Herr Commercienrath!
Sie finden anbei 3 Lieder; ich bitte 1. ) dieselben […]

Regesta
übersendet die Manuskripte von drei Liedern [= Drei Gedichte von Elsa Asenijeff; WoO VII/44] und bittet um schnellstmögliche Drucklegung: »die 3 Lieder sollen vorläufig ohne Opuszahl erscheinen, später werden dieselben den „Schlichten Weisen“ einverleibt« • bittet um Drucklegung der Lieder in einem Band, würde jedoch auch Einzelausgaben akzeptieren • kündigt an, die drei Lieder im nächsten Jahr beim Leipziger Margharitentag zu verkaufen • bittet um Spezialpreis zugunsten der Wohltätigkeit • berechnet für die drei Lieder ein Honorar von 1000 Mark • sendet den zweiten Teil des Partitur-Manuskripts von op. 125 (Romantischen Suite ) • übersendet zudem die Korrekturabzüge von op. 123 (Konzert im alten Stil) • bittet für den Druck um Änderung im zweiten Satz • bittet um baldige Herstellung des Orchestermaterials von op. 123 und op. 125 • erinnert für op. 123 an die Widmung an den Herzog von Meiningen sowie an den Abdruck der Textvorlagen (Gedichte) für op. 123 und op. 125 in den Partituren
Remarks

bei den genannten drei Liedern handelt es sich um die Vertonung von Drei Gedichten von Elsa Asenijeff Wo0 VII/44, die – entgegen Regers Planung – schließlich nicht dem sechsten Band der Schlichten Weisen op. 76 eingegliedert wurden, sondern im September 1912 separat erschienen • das Konzert im alten Stil op. 123 und die Romantische Suite op. 125 wurden im August bzw. September 1912 gedruckt

Referenced works

Publications

Max Reger, Briefe an den Verlag Ed. Bote & G. Bock, hrsg. von Herta Müller u. Jürgen Schaarwächter, Stuttgart 2011 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XXII), S. 235–237

1.

Sehr geehrter Herr Commercienrath!
Sie finden anbei 3 Lieder [WoO VII/44]; ich bitte 1.) dieselben sogleich in Stich zu geben, 2.) da es sehr eilt, in der Stecherei grösste Eile anzuordnen. 3.) die 3 Lieder sollen vorläufig ohne Opuszahl erscheinen, später werden dieselben den „Schlichten Weisen“ [op. 76] einverleibt; 4.) Die 3 Lieder sollen in 1 Bändchen erscheinen, doch ist mir neben der Bandausgabe auch Einzelausgabe angenehm. 5.) Die 3 Lieder werden wohl nächstes Jahr beim Leipziger Margarithentag offiziell verkauft werden. Ich bitte Sie, dann in diesem Falle zu Gunsten der Wohltätigkeit da ein Spezialabkommen mit den Herrschaften in Leipzig zu treffen; ich werde Sie rechtzeitig in der Sache erinnern.
Sodann: Lt. unseres Vertrages würde das Honorar 1500 M betragen, ich biete Ihnen die 3 Lieder [WoO VII/44] aber für nur 1000 Mark an. Da nun die 2000 M, die ich Ihnen noch abverdienen muss für die 3. u. 4. Quartalssendung pro 1912 a M 1000 schon gedeckt sind, durch den 1. Teil des Manuskripts von op. 125, das Sie schon vor 8 Tagen erhalten haben, so wären also laut unserem Vertrage die 1000 M für die 3 Lieder jetzt schon an mich sogleich zahlbar.
Ferner: Mit gleicher Post sende ich Ihnen in „eingeschriebener Rolle“ den 2. Teil des Manuskripts op. 125. Auch dieses Manuskript ist wieder als zusammenhängende, d.h. zusammengezogene Partitur schon geschrieben. Doch kann da auch noch Raum gespart werden, indem Harfe, Hörner soviel Pausen haben, dass da die Harfen- u. Hörnerstimmen auch da weggelassen werden, wo sie eben Pausen haben, nicht wahr, Sie verstehen mich! Es kann da viel Raum gespart werden – Hörner u. Harfe! Auch bitte ich Sie wegen dieses Satzes II op. 125 grösste Eile in der Stecherei anzugeben. Sodann sende ich an Sie in einer weiteren eingeschriebenen Rolle noch die Abzüge von op. 123; es fehlt nicht viel, also ist neuer Abzug an mich nicht nötig! Dagegen muss im langsamen Satz eine Aenderung gemacht werden. Die 2 Seiten 57 u. 58 werden in eine Seite 57 dann zusammen gezogen. Das Manuskript dieser neuen Seite 57 liegt anbei, wie auch die beiden nun überflüssigen Seiten 57 u. 58; diese 1. Seite muss neu gestochen werden, da sich die Kürzung, die ich damit dem 2. Satze des op. 123 angedeihen lasse, als sehr gut erweist, in den Korrekturabzügen selbst sind von Seite 59 ab eben jede Seite um 1 zurückbezeichnet, sodass also z. B. Seite 59, Seite 58 wird, Seite 90, Seite 89 u.s.w.; nicht wahr, Sie verstehen mich, was ich meine. Ich habe bei sämtlichen in Frage kommenden Bögen die Seitenzahl schon entsprechend korrigiert. Ich bitte Sie dringendst dafür Sorge zu tragen, dass op. 123 u. op. 125 schon am 1. Oktober ich für Meiningen sämtliches Orchestermaterial haben kann, also op. 125 sicher am 1. Oktober, op. 123 wäre mir noch früher für Meiningen - sagen wir - 20. September sehr sehr erwünscht. Auch wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die Partitur selbst von op. 123 noch früher mir gedruckt senden könnten! Satz 3 (letzter) oder op. 125 erhalten Sie ebenfalls baldigst; damit haben Sie nachher das ganze Werk! Nun bitte ich Sie dringendst mir den Empfang des Manuskriptes von Satz II op. 125 telegraphisch umgehendst bestätigen zu wollen! Auch bitte ich dringendst, um umgehendste,genaueste Beantwortung dieses Briefes. Sodann bitte ich ja die Widmung des op. 123 Seiner Hoheit Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen ehrfurchtsvoll zugeeignet nicht zu vergessen u. op. 123 u. die 3 Gedichte u. op. 125 müssen vorne in die Partitur gedruckt werden. Alle 3 Sätze in 1 Band.

Mit besten Grüssen auch an Ihre Herren Söhne
Ihr ergebenster
Reger.

Meiningen 8. Juli 1912.

Object reference

Max Reger to Hugo Bock, Ed. Bote & G. Bock, Meiningen, 8th July 1912, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01004455.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.

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