Weiden, [undated]

Max Reger und Emma Reger to Ernst Guder

Object type
Letter
Date
undated

possibly not before 20th June 1898, not after 30th June 1898
ca. Ende Juni 1898

Sent location
Weiden
Source location
missing

Only known from: Copy, Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung, Karlsruhe | Ep. X. 1778


Senders
Recipients

Incipit
Lieber alter Freund!
Als Mikosch von Wiesbaden nach Weiden fuhr, da passierte […]

Regesta
identifiziert sich humorvoll mit »Mikosch« [ungarische Humorfigur], und bekundet, auf seiner Rückreise nach Weiden den Zug verpasst zu haben • dankt für »Schließkorb«, der noch unterwegs sei • erkundigt sich, ob in Wiesbaden Ingwelde [von Max Schillings] aufgeführt wurde • gibt vor, bei Seibert [in Wiesbaden] »brieflichen Unterricht« nehmen zu wollen • erkundigt sich nach dem Ausgang der »Sache mit Frau Baum« [vermutlich eine von Regers Gläubigerinnen] • teilt mit, am gleichen Tag ein Lied vollendet zu haben und am nächsten Tag ein neues schreiben zu wollen [aus Vier Lieder op. 23] • bekundet, am selben Tag ein Werk unter dem Titel »„Souvenir de bal, Morceau de Salon“« [wahrscheinlich Valse Impromptu, Nr. 1 aus Six Morceaux op. 24] an den Verlag Praeger und Meier gesendet zu haben
Remarks
Referenced works

Publications

Der junge Reger. Briefe und Dokumente vor 1900, hrsg. von Susanne Popp, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XV), S. 331f.

Max Reger, Briefe zwischen der Arbeit, hrsg. von Ottmar Schreiber, Bonn 1956 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Heft 3), S. 53f.

1.

Weiden, bayerische Oberpfalz

Lieber alter Freund!
Als Mikosch von Wiesbaden nach Weiden fuhr, da passierte ihm allerlei wie uns, daß er also gleich den Zug versäumte; sonst haben wir keinerlei Fährlichkeiten zu überwinden. Nachts um 1 Uhr kamen wir wohlhabend an. Aber eine Kälte herrscht hier zum Verzweifeln. Der Schließkorb ist noch auf der Reise; na, er wird wohl bald ankommen! Also vorläufig vielen Dank für den Korb, der natürlich direkt zurück geht, sobald er hier ist.
Bier u. Essen ist gut hier u. wird bestens benützt. Habt Ihr noch keine „Ingwelde“? Wenn, dann sende mir die Geschichte. Es interessiert mich die Sache zu sehr. Bei Seibert werde brieflichen Unterricht nehmen! Hoffentlich verlangt er nicht allzu viel. Wie ist die Sache mit Frau Baum ausgegangen! Bitte, wenn er zurück ist, dann theile es mir sofort mit.
Nun, hat G. seinen Affen gut ausgeschlafen? Wie ist denn das Endresultat der Wahl?
Aber, was ist denn das! Frau Schellenberg war also beleidigt! Na, Spaß könnte man denn doch noch vertragen!
Heute habe ein neues Lied geschrieben. Morgen gibt’s wieder eins. Ich sende diese Woche noch ein Heft nach London. Das Stück – Du verstehst mich, ist heute abend nach Praeger und Meier abgegangen unter dem Titel „Souvenir de bal, Morceau de Salon“. Bitte, schreibe Du morgen direkt an Praeger u. Meier. Dein Brief muß Mittwoch in Bremen sein! Also bitte direkt. Und alles Silentium! Verstanden! Nun leb wohl!

Mit besten Grüßen
Dein
Max Reger
Weiden, bayerische Oberpfalz

2.

[Zusatz Emma Regers:]
Geehrter Herr!
Besten Dank für Ihre Freundlichkeit bei meinem Aufenthalt in Wiesbaden. Meine Eltern finden Max nicht so schlecht aussehend. Er wird sich gewiß hier sehr bald erholen. Es grüßt Sie
Ihre
Emma Reger.

Object reference

Max Reger und Emma Reger to Ernst Guder, Weiden, [undated], in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01006317.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.

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