München, 11th September 1901

Max Reger to Adalbert Lindner

Object type
Postcard
Date
11th September 1901 (postmark)
Sent location
München
Source location

Senders
  • Max Reger
Recipients
Herrn Lehrer Adalbert Lindner
Stadtpfarrorganist
Weiden
Pfarrplatz, vis à vis dem Postamte I
Oberpfalz

Incipit
L. F!
Entschuldige; es gibt sehr, sehr viel zu thun immer! Auch warte ich immer auf das Bild […]

Regesta
berichtet stolz vom Erhalt eines langen Briefes von Alexandre Guilmant, der Regers Orgelsachen im Konservatorium von Paris »eingeführt« hat • informiert, dass Gura nun vier Lieder Regers in sein Repertoire aufgenommen hätte: »aber [die Fünfzehn Lieder] op. 55 kann er nicht mehr singen; das macht selbst Loritz dazu Schwierigkeiten« • kündigt die Übersendung [der Zwölf Stücke für Orgel] op. 59 und - später - [der Drei Choralphantasien] Op. 52 an • teilt mit, sich Lieder eines »hiesigen, sehr bekannten Komponisten« durchgesehen und für »miserabel« befunden zu haben • berichtet von dem Gerücht, wonach ihm »die größte Berliner Musikfirma« bald ein Vertragsangebot zukommen ließe
Remarks

Alexandre Guilmant (1837–1911), Mitbegründer der Schola Cantorum in Paris, war einer der berühmtesten Organisten seiner Zeit

Referenced works

Publications

1.

11. IX 01. L[ieber] F[reund]! Entschuldige; es gibt sehr, sehr viel zu thun immer! Auch warte ich immer auf das Bild, das ja schon letzten Freitag fertig sein sollte! Denke Dir, Guilmant schrieb mir großen Schreibebrief in dem er mir mittheilte, daß er meine Orgelstücke am Konservatorium in Paris eingeführt hätte! (Auch noch in einer anderen Schule für Kirchenmusik hat er’s eingeführt) Es ist so schön – in Bayern!!!! In einigen Tagen kommt Gura; er hat nun 4 Lieder von mir ins Repertoire genommen; aber op 55 kann er nicht mehr singen; das macht selbst Loritz dazu Schwierigkeiten! Sobald des Bild da ist, sende ich die op 59; op 52 folgt später, wenn Spitzweg da ist; er kommt in einigen Tagen. Ich wartete auch mit Schreiben, da ich immer glaubte, es würde sich kreuzen! Heute sah ich Lieder eines hiesigen, sehr bekannten Komponisten; es war aber Loritz u. mir unmöglich selbe ganz durchzunehmen – so miserabel! Ich habe heute „munkeln“ hören, dass in Bälde die größte Berliner Musikfirma mir ein Verlragsangebot macht! Ich habe aber so viel zu thun, daß ich nicht weiß, wann u. was zuerst anfangen!

Nimm von uns allen die besten Grüße an diese die Deinigen
Dein
Max Reger.

Ich würde gerne einen Leibfloh senden; allein der Hof“ braucht selbe nächstens zu einem großen Ordensfeste – u. da sind die Kerle riesig theuer u. „schlecht will ich mich doch nicht sehen lassen“!

Object reference

Max Reger to Adalbert Lindner, München, 11th September 1901, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01007745.html, last check: 24th November 2024.

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