Meiningen, 20th December 1911
Max Reger to Georg II. Herzog von Sachsen-Meiningen
Meiningen,
Meininger Museen,
Sammlung Musikgeschichte/Max-Reger-Archiv,
Br 051/19
- Max Reger
Georg II.
Herzog von Sachsen-Meiningen
Meiningen
Durchlauchtigster Herzog! Gnädigst regierender Herzog und Herr!
Hiermit erlaube ich mir, Ew. Hoheit […]
Max Reger, Briefwechsel mit Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, hrsg. von Hedwig und Erich Hermann Mueller von Asow, Weimar 1949, S. 71f.
1.
Durchlauchtigstes Herzog!
Gnädigst regierender Herzog
und Herr!
Hiermit erlaube ich mir, Ew. Hoheit unterthänigst zu bitten, um Urlaub von 27. December – 2. Januar früh 9 1/2 Uhr für all die Herren der Hofkapelle, welche bei dem Weihnachtsspiel Schneewittchen nicht beschäftigt sind. Am 2. Januar vormittags 10 Uhr sind dann alle wieder in der Probe; ich beginne diese Probe um 10 Uhr erst, damit die Beurlaubten noch den 1. Januar in ihrer Heimat zubringen können u. am 2. Januar früh 9 Uhr hier eintreffen. Da die Herren wirklich sehr fleißig waren, gestatte ich mir unterthänigst, dieses Urlaubsgesuch angelegentlichst zu unterstützen. Welche von den Herren auf Urlaub gehen, hat Herr Musikdirektor Funk festgestellt, da dieser Herr den musikalischen Theil beim „Schneewittchen“ leitet.
Sodann muß ich Ew. Hoheit noch unterthänigst bitten, folgendes Program für Hildburghausen 14. Januar 1912 genehmigen zu wollen:
1.) Händel
Concerto grosso B dur
2.) Brahms
ViolinConcert
3.) Reger
Variationen u. Fuge über
ein Thema von J. A. Hiller
für großes Orchester.
Auch ersuche ich Ew. Hoheit unterthänigst, für den Solisten dieses Abends Herrn Prof. Carl Wendling 100 M huldvollst genehmigen zu wollen. Herr Prof. Wendling spielt das Brahms'sche Violinkonzert auch in Meiningen u. Eisenach (13. 16.1) u. hatten Ew. Hoheit schon die Huld u. Gnade, hierfür Genehmigung — auch betr. des Honorars (Meining. 150 u. Eisnach [sic!] 100 M) zu ertheilen. Da wegen Hildburghausen Schwierigkeiten wegen des Datums waren, kann ich erst heute Ew. Hoheit um Genehmigung unterthänigst bitten.
Unterthänigsten Dank Ew. Hoheit insbesondere dafür, daß Ew. Hoheit die Huld u. Gnade hatten, die Summen zu bewilligen, welche ich bei der Etatsaufstellung mir erbat.
Ihre Hoheit, Prinzessin Marie beehrte heute unsere Probe, u. kann ich wohl sagen, daß Ihre Hoheit mit dem, was wir spielten, zufrieden gestellt war. Ihre Hoheit Prinzessin Marie hatte die Gnade, meine Frau u. mich heute abend zum Souper einzuladen.
Morgen Donnerstag früh 8 Uhr reise ich nach Leipzig, dort unterrichten; die Nacht vom Donnerstag auf Freitag reise ich nach Frankfurt a/M, dort am 22. Concert; nach dem Concert reise ich nach Meiningen, wo ich Sonnabend früh 6 1/2 Uhr ankomme; um 9 Uhr bin ich wieder im Theater zur Probe.
Um allen Mißverständnissen vorzubeugen: heute kam ein Paquet von Breitkopf & Härtel enthaltend Noten für die Hofkapelle; die Firma hatte das Paquet – mir unerklärlicher Weise — als „Herzogliche Angelegenheit" abgesandt; ich werde die Firma instruieren, daß sie dazu kein Recht hat. Es wird wohl Recherchen bei der Reichspost geben.
Ew. Hoheit
unterthänigster
Diener
Dr Max Reger Meiningen, Marienstraße 6
20. Dec. 1911.
Object reference
Max Reger to Georg II. Herzog von Sachsen-Meiningen, Meiningen, 20th December 1911, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01009063.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.
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