Breitkopf & Härtel
Correspondence
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1.
1.1.
Der älteste Musikverlag der Welt besteht seit 1719, als Bernhard Christoph Breitkopf (1695–1777) durch die Heirat mit der Leipziger Buchdruckerwitwe Maria Sophia Müller ein Gewerbe übernehmen kann, das selbst wiederum seit nahezu 200 Jahren bestand. Das Wappentier im Verlagssignet geht auf den Gasthof »Goldener Bär« zurück, den Breitkopf 1732 erwirbt und dessen Neubau auch die Verlagsräume beherbergt. 1754 gelingt Breitkopfs Sohn Johann Gottlob Immanuel (1719–1794) eine Verfeinerung des Notentypendrucks, der für die rasche Entwicklung des Verlagsgeschäfts von entscheidender Bedeutung ist. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, als aus finanziellen Gründen mit Gottfried Christoph Härtel (1763–1827) eine Sozietät eingegangen wird, finden sich die Werke vieler namhafter Komponisten des deutschsprachigen Raums in Breitkopfs Katalog: Haydn, Leopold Mozart, Quantz, Carl Stamitz, Telemann usw. Die systematischen Verzeichnisse der angebotenen Werke bilden wichtige Quellen für die Musik der Zeit.
Im 19. Jahrhundert, als zwischenzeitlich Literatur den Haupterwerb des Verlags ausmacht, kann sich Breitkopf & Härtel im Notenbereich wiederum mit großen Namen schmücken: Beethoven, Mendelssohn Bartholdy, Schumann, Liszt, Wagner, Chopin, Brahms usw. Das Kerngeschäft wird zugleich um eine Pianoforte-Produktion erweitert (1807–1872). Die zweite Hälfte des Jahrhunderts steht ganz im Zeichen der großen Gesamtausgaben: Bach, Händel, Beethoven, Mendelssohn Bartholdy, Mozart, Schumann, Schubert usw. Zugleich wird das Angebot durch die Einführung der Volksausgabe (1877), aus der 1913 die Edition Breitkopf hervorgeht, von Chor- (1885), Orchester- (1890), Partitur- (1893) und Kammermusik-Bibliothek (1898) breitenwirksamer ausgerichtet.
Anfang des 20. Jahrhunderts folgt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die 26-bändige Brahms-Gesamtausgabe. Autoren wie Johann Nepomuk David, Othmar Schoeck, Sigfrid Karg-Elert und Hugo Distler zählen nun zum zeitgenössischen Komponistenstamm. Bei einem Bombenangriff im Dezember 1943 wird zwar das Verlagsgebäude schwer beschädigt, die Archivbestände bleiben jedoch verschont, da sie vorsorglich ausgelagert wurden. Nach Kriegsende übersiedelt der Verlagsleiter Hellmuth von Hase nach Wiesbaden, wo die Verlagstätigkeit erst nach dem Verkauf wertvoller Handschriften an das Land Hessen wieder richtig in Schwung kommt. Als erstes Großprojekt wird die Reger-Gesamtausgabe in Angriff genommen. Der Leipziger Verlag wird derweil enteignet und zum VEB umgewandelt. 1984 gründet Breitkopf & Härtel eine verlagseigene Niederlassung in Paris. In den 80er-Jahren setzen Komponisten wie Helmut Lachenmann, Adriana Hölszky, Hans Zender und Nicolaus A. Huber einen deutlich avantgardistischen Schwerpunkt im Verlagsprogramm. Erst 1991 findet im Zuge der Wiedervereinigung eine Zusammenführung der beiden Verlage statt.
1. Reger-Bezug
Reger ist zu Lebzeiten nur wenig im Katalog des Musikverlags vertreten, vor allem mit Herausgaben von Werken Johann Sebastian Bachs und Instrumentierungen von Schubert-Liedern. Nach Regers Berufung nach Leipzig entstehen freundschaftliche Kontakte zur Verlagsleitung, doch bleibt Reger anderweitig gebunden. Bereits in den 1920er-Jahren bereitet sich der Verlag auf eine Reger-Gesamtausgabe vor. Die Max-Reger-Gesellschaft deponiert ihre Regeriana bei Breitkopf & Härtel; 1929 räumt Elsa Reger dem Verlag ein Vorkaufsrecht auf den ungedruckten Nachlass ein. In der schließlich 1954 in Wiesbaden begonnenen Gesamtausgabe erscheinen zahlreiche Werke ohne Opuszahl erstmalig.
Object reference
Breitkopf & Härtel, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00103.html, last check: 24th November 2024.
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