München, 12th January 1904

Max Reger to Paul Nikolaus Cossmann, Süddeutsche Monatshefte

Object type
Letter
Date
12th January 1904 (source)
Sent location
München
Source location
DE,
München,
Münchner Stadtbibliothek, Monacensia,
Reger, Max A I/93

Senders
  • Max Reger

Incipit
Lieber Herr Cossmann!
Glauben Sie mir: ich bin keiner, der sich fürchtet –; aber hab‘ ich […]

Regesta
bittet, den ironisch gemeinten Zusatz [»Bei der Preiskonkurrenz der Woche durchgefallen«] bei seinem Lied nicht mit abzudrucken • entschuldigt sich, sein Lied Du meines Herzens Krönelein [op. 76 Nr. 1] nicht senden zu können, da er keine Zeit habe, diese zu kopieren • rät, für den Prospekt stattdessen das bereits eingesandte Lied Waldeinsamkeit [später op. 76 Nr. 3] zu verwenden • verweist auf die dort einfachere Klavierbegleitung • fürchtet, dass Du meines Herzens Krönelein ungewollt als »„Spitze“« gegen Richard Strauss verstanden werden könnte • möchte solchen Verdacht im Prospekt vermeiden • bittet um Zusendung von Freiexemplaren der Süddeutschen Monatshefte zur Abonnentenwerbung
Remarks

das Lied Waldeinsamkeit, später als Nr. 3 der Schlichten Weisen op. 76 (Band 1) publiziert, erschien im Werbeprospekt der von Paul Cossmann gegründeten neuen Zeitschrift Süddeutsche Monatshefte • das Lied war bei einem Preislieder-Wettbewerb der Zeitschrift Die Woche sieglos geblieben (daher der ironische, nicht mitgedruckte Zusatz)

Referenced works
  • Schlichte Weisen op. 76

Publications

Stefanie Steiner, »„… keinerlei künstlerische Zwecke…“ Zum Volkston-Begriff um 1900, in Lied und Lyrik um 1900, hrsg. von Dieter Martin und Thomas Seedorf, Würzburg 2010 (= Klassische Moderne, Bd. 16), S. 37

1.

[Gedruckter Briefkopf:]
Max Reger
München
Preysingstrasse 1bI. München, den 12. Jan. 1904..

Lieber Herr Coßmann!
Glauben Sie mir: ich bin keiner, der sich fürchtet -; also hab’ ich Sie nicht aus Furcht gebeten, den Zusatz von der "Woche" wegzulassen. Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen das andere Lied (Du meines Herzens Krönlein) [op. 76 Nr. 1] heute nicht mitsenden kann, da ich 1. davon keine Copie besitze, 2) ich so sehr mit Arbeiten überladen bin, daß es mir beim besten Willen jetzt einfach unmöglich ist, dasselbe für Sie zu kopieren - u. ich glaube, daß Sie mich so soweit kennen, daß das von mir keine faule Ausrede ist.
Ich rathe Ihnen sehr, das Lied Waldeinsamkeit [op. 76 Nr. 3], das sie ja schon haben für Ihren Prospekt zu nehmen; denn 1.) ist die Klavierbegleitung des Liedes Waldeinsamkeit viel einfacher, 2) würde es mir wie eine Art "Spitze" gegen R. Strauß aussehen wenn Sie das andere Lied „Du eines Herzens Krönelein" brächten - u. nach meiner Auffassung müssen wir es vermeiden, da ein Prospekt immer solchen Verdacht bei dem oder jenen aufwecken zu lassen.
Wenn ich Ihnen also dringendst dazu rathe, das Liedlein „Waldeinsamkeit" zu nehmen, so sind der bei mir keine anderen Gründe maßgeblich als dem, Ihnen u. den Monatsheften zu nützen; außerdem kommt auch hinzu, daß Waldeinsamkeit bedeutend einfacher u. eingänglicher ist als das andere.
Sehr verbunden wäre ich Ihnen, wenn Sie mir von Heft 2 neben meinen Abonnementsexeemplaren 5 Freiexemplare zusenden lassen würden.
In der sicheren Hoffnung, daß Sie überzeugt sind, daß ich Ihnen nur nach bestem Wissen u. Wollen gerathen habe u. Sie meine so [illegible] u ebenso lebhaftestes Interesse an den Monatsheften stets als Triebfeder erkennen werden,
Ihr mit besten Grüßen
ergebenster
Max Reger

Bitte, schreiben Sie mir recht balde wieder! (ob Sie einverstanden sind) Was macht die Ortsgruppe

Object reference

Max Reger to Paul Nikolaus Cossmann, Süddeutsche Monatshefte, München, 12th January 1904, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01009910.html, version 3.1.0, 23rd December 2024.

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