Süddeutsche Monatshefte
Correspondence
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1.
Bereits im September 1903, vier Monate vor Erscheinen des ersten Heftes, wurde Max Regers Mitarbeit am neuen Zeitschriften-Projekt der Süddeutschen Monatshefte angekündigt,1 und der Komponist warb bei Freunden und Bekannten um Abonnements. Er war sich sicher: “die Zeitschrift verspricht sehr wertvoll zu werden«!” (Postkarte vom 29. September 1903 an Walter Fischer) Zum ersten Herausgeber Wilhelm Weigand hatte Reger möglicherweise bereits seit Ende 1900 anlässlich eines Konzerts der Münchener Gesellschaft für moderne Tonkunst (vormals Münchener Hugo Wolf-Verein) Kontakt, bei dem auch Reger-Lieder gesungen wurden. 2. Mit den späteren Redaktionsmitgliedern Josef Hofmiller und Paul Nikolaus Coßmann stand Reger nachweislich ab April bzw. Oktober 1903 in brieflichem Verkehr. Im zweiten Heft, herausgegeben am 15. Januar 1904, erschien Regers Artikel »Hugo Wolfs künstlerischer
Nachlass«, der eine Generalabrechnung mit der Kulturwelt darstellt, die er als gegenüber modernen Tonkünstlern ignorant empfand. Die Identifikation mit Hugo Wolf, dessen Werken sich Reger in jener Zeit auch als Herausgeber und Bearbeiter widmete, mag insbesondere Herausgeber Weigand angesprochen haben, der 1899 in München den Hugo Wolf-Verein gegründet hatte, um dem verkannten Wiener Komponisten ein Forum zu geben. Die in denMonatsheften gedruckte Fassung des Artikels ist jedoch gegenüber Regers Originalmanuskript gekürzt und der leidenschaftliche Anklageton erheblich abgemildert. Wer diese Kürzungen vornahm und inwieweit Reger involviert war, ist nicht bekannt, zumal der Drucklegungsprozess nicht dokumentiert ist. Ende Februar 1904 bot Reger der Redaktion auch seine Satire »Zum 1. April« [RWV Schriften A5] an, in der er sich über die Ausdruckstänze von Isadora Duncan zu Musik von Beethoven und Chopin lustig machte, die damals gerade Aufsehen erregten (vgl. Brief vom 23. Februar an Josef Hofmiller und Postkarte vom 24. Februar 1904 an Wilhelm Weigand). Zu einer Veröffentlichung innerhalb der Monatshefte kam es jedoch nicht, der Artikel erschien stattdessen in der Neuen Zeitschrift für Musik.3 Auch ein Aufsatz über Felix Mendelssohn Bartholdy, den Reger im Mai desselben Jahres Coßmann offerierte (vgl. Brief vom 18. Mai), kam nicht zum Abdruck.4
Reger hegte die Hoffnung, in den Süddeutschen Monatsheften auch eigene Musikbeilagen platzieren zu können, wie es ihm zuvor in mehreren Musik- und interdisziplinären Kulturzeitschriften gelungen war (siehe Regers Musikbeilagen für Zeitschriften). So sandte er Cossmann am 7. Januar 1904 ein Manuskript des Liedes Waldeinsamkeit, mit dem er zuvor ohne Erfolg beim Lied-Wettbewerb der Zeitschrift Die Woche teilgenommen hatte (siehe Opus 76, Band I, Entstehung) und bat um dessen Veröffentlichung. Das das Lied ab Februar jedoch auch für die erste Tranche der Schlichten Weisen op. 76 vorgesehen war, und somit für die Monatshefte nur eine Zweitverwendung verblieben wäre, muss die Redaktion Reger um einen noch unveröffentlichten Beitrag geben haben. Kurz darauf sandte dieser der Redaktion das Minnelied (später op. 76 Nr. 21) (siehe Brief an Coßmann vom 5. April), das schließlich im November-Heft (15. Oktober) als Novität publiziert wurde. Weitere Musikbeilagen konnte Reger in den Monatsheften, die dieses Format ohnehin nur ausnahmsweise anboten, nicht mehr unterbringen. Auch spielt die Zeitschrift in seiner Korrespondenz nach 1904 keine Rolle mehr.
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Süddeutsche Monatshefte, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_inst_00131.html, last check: 14th November 2024.
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