Max von Schillings
Correspondence
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1.
1.1.
Max Schillings, geboren am 19. April 1868 in Düren (Rheinland), begann nach dem Abitur ein Jura- und Philologie-Studium in München und schloss sich dort dem Kreis um Richard Strauss sowie der »Münchner Schule« um Ludwig Thuille an. 1892 wurde er musikalischer Assistent in Bayreuth. Nach dem Erfolg seines ersten Bühnenwerks Ingwelde (Uraufführung 1894 in Karlsruhe) galt Schillings als eines der hoffnungsvollsten Talente der Generation nach Richard Wagner. Zusammen mit Richard Strauss und Friedrich Rösch gründete er 1898 die Genossenschaft Deutscher Componisten, die sich 1903 in Genossenschaft Deutscher Tonsetzer umbenannte; 1901 wurde er neben Strauss zum Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Musikvereins (ADMV) ernannt. Ab 1908 wirkte Schillings als Generalmusikdirektor in Stuttgart, wo auf seine Initiative hin unter anderem die Uraufführung von Strauss’ Oper Ariadne auf Naxos stattfand. 1912 wurde er vom württembergischen König Wilhelm II. geadelt. Ab 1919 amtierte von Schillings als Intendant der Preußischen Staatsoper in Berlin, 1924 eröffnete er den Spielbetrieb der Kroll-Oper. Seine Entlassung durch das Preußische Kultusministerium im Jahre 1925 war ein kulturpolitischer Skandal. 1932 übernahm von Schillings die Präsidentschaft bei der Akademie der Künste und war kurz vor seinem Tod am 24. Juli 1933 in Berlin auch mitverantwortlich für die »Säuberung« dieser Institution durch die Nationalsozialisten.
1. Reger-Bezug
Das Verhältnis Max Schillings’ zu Reger war zumindest zeitweise ablehnend und von erheblichen Auseinandersetzungen geprägt, denen jedoch auch Annäherungen folgten. Als Repräsentant der Neudeutschen Schule und Mitglied des Münchner Kreises um Ludwig Thuille wurde Schillings von Reger zunächst als Gegner angesehen. Dennoch kontaktierte dieser ihn ab ca. 1901 mehrfach mit der Bitte, sich als Vorsitzender des Musikausschusses des ADMV für die Aufführung seiner Werke bei den Tonkünstlerfesten einzusetzen und übersandte ihm bei diesen Gelegenheiten einige seiner Partituren. Zugleich begutachtete Schillings für den ADMV einige Lieder Regers, die – so gestand er dem Kritiker Martin Krause – “das Komplizierteste seien, was er bisher musikalisch zu beurteilen hatte” (vgl. Krauses Bericht vom Reger-Orgel-Abend in München). Auf Regers Sendung der Bach- und Beethoven-Variationen op. 81 bzw. 86 antwortete er u.a. mit einem Geständnis: “Daß meine sehr bescheidenen künstlerischen Fähigkeiten u. mein persönliches Empfinden es mir unmöglich machen, Ihr künstlerisches Wesen liebend zu erfassen, ist nicht etwa gleichbedeutend damit, daß ich ihm die Achtung und Wertschätzung versage.” 1 Ab 1904 arbeitete Reger als Schriftführer der Münchner Ortsgruppe des ADMV auch einige Zeit mit Schillings im Vorstand zusammen, erklärte jedoch im Januar 1906 nach einem persönlich gefärbten Streit seinen Austritt aus dem Verein; eine gewisse Aussöhnung und der Wiedereintritt erfolgten im Mai 1909, da der ADMV Regers Sammelaktion für die Hinterbliebenen des Sängers Josef Loritz unterstützt hatte.2
Nachdem Schillings Hofkapellmeister in Stuttgart geworden war, vermittelte insbesondere der dortige Konzertmeister Carl Wendlingzwischen ihm und Reger. Zweimal überließ Schillings Reger bei gemeinsamen Konzerten in Stuttgart die Hofkapelle für Aufführungen eigener Werke; einmal wirkte Reger gar als Solist unter Schillings Leitung. Schillings dirigierte zu Lebzeiten Regers Aufführungen des Violinkonzerts A-Dur op. 101Violinkonzerts A-dur, der Lustspielouvertüre op. 120 und der Romantischen Suite op. 125.
Object reference
Max von Schillings, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00551.html, version 3.1.0-rc3, 20th December 2024.
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