Fritz Busch
Correspondence, Performer
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1.
1.1.
Fritz Busch wurde am 16. März 1890 als Sohn des Geigenbauers Wilhelm Busch in Siegen (Nordrhein-Westfalen) geboren. Mit vier Jahren erhielt er ersten Klavierunterricht. Von 1906 bis 1909 studierte er in Köln, u.a. bei Fritz Steinbach, Karl Boettcher und Lazzaro Uzielli. Kleinere Engagements führten ihn anschließend nach Riga, Gotha und Pyrmont; 1912 kam er als Stadtmusikdirektor nach Aachen.
1918 wurde Busch Nachfolger Max von Schillings’ am Stuttgarter Königlichen Hoftheater, das wenige Wochen nach seinem Amtsantritt durch die politischen Umwälzungen zum »Landestheater« mutierte. Von dort führte ihn sein Weg 1922 an die Dresdner Semperoper, deren Generalmusikdirektor er bis 1933 war und an der er u.a. mit Uraufführungen von Ferruccio Busoni, Paul Hindemith, Othmar Schoeck und Kurt Weill Operngeschichte schrieb; die Uraufführung des Intermezzo von Richard Strauss im November 1924 begründete eine jahrelange Zusammenarbeit und persönliche Freundschaft, die allerdings 1933 zerbrach. 1924 leitete Busch die Wiedereröffnung der Bayreuther Festspiele. 1927 lernte er in New York den damals neunjährigen Yehudi Menuhin kennen und stellte ihn mit Beethovens Violinkonzert der Öffentlichkeit vor; später vermittelte er ihn als Schüler an seinen Bruder Adolf.
Buschs erzwungener Abschied in Dresden – die SA hatte eine Aufführung unter seiner Leitung gestürmt – führte ihn u.a. an das Teatro Colón in Buenos Aires, dessen deutsche Saisons er ab 1933 mehrfach leitete, nach England, wo er 1934 zusammen mit Carl Ebert die Glyndebourne-Festspiele ins Leben rief, und zum Statsradiofonien-Orchester nach Kopenhagen. Der Ausbruch des II. Weltkriegs zwang ihn zur Flucht von Stockholm über die Sowjetunion und Japan nach San Francisco. Es folgten weitere Jahre in Südamerika und den USA, wo er u.a. 1942 mit seinem Bruder Regers Violinkonzert op. 101 in einer verschlankten Instrumentierung in der Carnegie Hall aufführte. Von 1945 bis 1949 war er Chefdirigent an der New Yorker Metropolitan Opera, dirigierte ab 1946 erneut das Statsradiofonien-Orchester, übernahm 1950 wieder die Leitung der Glyndebourne-Festspiele und gab im Frühjahr 1951 auch Konzerte in Köln und Hamburg. Am 14. September 1951 starb Fritz Busch in London.
1. Reger-Bezug
In seiner Kölner Konservatoriumszeit erlebte Fritz Busch die Aufführung von Regers Sinfonietta op. 90 durch Fritz Steinbach (Oktober 1905): “Die Sensation, die uns Strauss bedeutete, wurde […] durch das Interesse an einem anderen Komponisten beeinträchtigt, den wir jetzt kennenlernten. Es war Max Reger«, dessen Sinfonietta »soviel herrliche Musik [enthält], daß wir uns Tag und Nacht damit beschäftigten«.” 1 Jahre später entstand ein persönlicher Kontakt, als er am 26. Januar 1909 seinen Bruder bei dessen Vorspiel vor Reger am Klavier begleitete (siehe Adolf Busch). Bereits eine seiner ersten Anstellungen – die Leitung der Kurkonzerte während der Sommermonate in Bad Pyrmont – nutzte er, um im Juli 1911 ein Bach-Reger-Fest zu veranstalten, bei dem neben dem Komponisten selbst u.a. Gertrud Fischer-Maretzki und Adolf Busch als Solisten auftraten. Auch dirigierte er am 11. Dezember 1913 in Aachen die Uraufführung der Motette »Ach, Herr, strafe mich nicht!« op. 110 Nr. 2. In den Jahren ab 1911 konzertierten Fritz Busch und Reger mehrfach miteinander, zuletzt am 4. April 1916 in Aachen, Regers letztem Konzert.
Als seine “beiden musikalischen Säuglinge” 2 hat Reger die um etliche Jahre jüngeren Busch-Brüder tituliert, mit denen ihn eine enge musikalische und persönliche Freundschaft verband. Beide schufen eine wegweisende Aufführungstradition, Fritz Busch wurde bald von vielen als »der« Reger-Dirigent betrachtet. Von 1919 bis 1930 führte er außerdem den Vorsitz der Max Reger-Gesellschaft.
Object reference
Fritz Busch, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_01049.html, last check: 22nd November 2024.
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