Leipzig, 26th July 1909

Max Reger to Hugo Bock, Ed. Bote & G. Bock

Object type
Letter
Date
26th July 1909 (source)
Sent location
Leipzig
Source location
missing

Only known from: Transcript, Meininger Museen, Meiningen | Br 516/49


Senders
  • Max Reger
Recipients
Hugo Bock
Berlin

Incipit
Sehr geehrter Herr Commercienrath!
Anbei finden Sie mein op. 111 a Drei Duette […]

Regesta
übersendet das Manuskript des kompletten op. 111 [Mehrstimmige Gesänge für Frauenstimmen in verschiedenen Besetzungen] sowie ein Blatt mit Gesamttitel des Werkes • bittet, für op. 111a die vom Manuskript abweichende Reihenfolge auf dem Gesamttitel zu berücksichtigen und beim Druck Platz zur Einfügung des englischen Textes zu lassen • berechnet für das komplette op. 111 eine Summe von 600 Mark • berichtet vom Erhalt des von Roeder in Leipzig gedruckten Streichquartetts op. 109 (Partitur und Stimmen) • ist mit dem Druck zufrieden • wünscht die Zusendung von fünf Freiexemplaren des Partiturdrucks von op. 109 (die Stimmen werden nicht gebraucht) • bittet, das einzige Freiexemplar der Klarinettensonate op. 107 an die Pianistin Frieda Kwast-Hodapp zu senden • möchte, dass keine Rezensionsexemplare seiner Werke mehr an die Zeitungen geschickt werden • gesteht, bei der Komposition von Die Nonnen op. 112 noch »in argen Geburtswehen« zu liegen, da es eine »Riesenarbeit« sei • schließt den Brief mit einem Witz und drängt nochmals auf die baldige Übersendung der Korrekturabzüge der »Motette op. 110«
Remarks

bei der von Reger genannten Motette handelt es sich vermutlich um die erste der drei Motetten aus op. 110 (»Mein Odem ist schwach«)

Referenced works

Publications

Max Reger, Briefe an den Verlag Ed. Bote & G. Bock, hrsg. von Herta Müller u. Jürgen Schaarwächter, Stuttgart 2011 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XXII), S. 106–108

1.

Leipzig, den 26. July 1909
Kaiser Wilhelmstrasse 68 I.

Sehr geehrter Herr Commercienrath!

Anbei finden Sie mein op. 111 a Drei Duette für Sopran u. Alt mit Begleitung des Pianoforte[,] op. 111 b 3 Frauenchöre (4 stimmig) a cappella op. 111 c 3 Frauenchöre (3 stimmig) a cappella. Anbei finden Sie auch Blatt Papier, auf dem ich den Gesamt-Titel für op. 111 entworfen habe, auch dürfen die Duette op. 111 a nicht in der Reihenfolge gestochen [werden], wie sie im Manuskript stehen, sondern in der Reihenfolge, wie sie auf beiliegendem Blatte mit dem Gesamttitel verzeichnet stehen! Bitte, geben Sie darauf recht Obacht.

Ferner bitte ich Sie, den von mir vorgeschlagenen Gesamttitel von op.111 acceptieren zu wollen.

Bitte: die Duette sind entsetzlich eng geschrieben; also weiter stechen und Raum für englischen Text lassen.

Als Honorar für die 3 Duette, die 3 + 3 Frauenchöre alles zusammen schlage ich Ihnen 600 M (Sechshundert M) vor; ich glaube, Sie werden mit dieser gewiss so bescheidenen Summe (in Anbetracht Ihres so liebenswürdigen Entgegenkommens beim Streichquartett) sicher einverstanden sein; ausserdem gestatte ich mir noch diese Manuskripte, die anbei liegen, nach Drucklegung zur Erinnerung an unser 1. Jahr Ihnen zu verehren. Gestern sandte mir „Röder“ Partitur u. Stimmen von meinem op. 109! Famos! Ich danke Ihnen vielmals dafür u. auch für so schöne Ausstattung! Bitte: lassen Sie mir also nur mehr 5 Exemplare der Partitur von op. 109 (ohne Stimmen) senden. (Ich gebrauche die Stimmen nicht!) Dagegen bitte ich Sie, das „einzige“ Freiexemplar meines op. 107 (mit der Klarinettenstimme) an Frau Professor Frieda Kwast-Hodapp Berlin W. Döppenbergstrasse I gelangen zu lassen recht bald! Schönsten Dank im voraus.

Dass Sie meiner Ansicht keine Recensionsexemplare an keine Zeitung zu senden von all meinen neuen Werken beipflichten, freut mich ausserordentlich! Sie u. ich – wir wissen eben zu genau, wie solche Besprechungen gemacht werden! Und – wie gesagt – Lessing hat da schon das richtige Wort geprägt!

Mit den „Nonnen“ [op. 112] liege ich in argen Geburtswehen! Bitte: verstehen Sie das nur bildlich, es wäre sonst zu unmoralisch; aber die Arbeit schreitet vorwärts, wenns auch eine Riesenarbeit ist. Nun noch schnell was zum Lachen: Eine junge Frau, die baldigst ein Kindchen „erwartet“, wirft ihr Dienstmädchen hinaus. Letztere verabschiedet sich u. gratuliert zum „Jungen“, worauf die junge Frau entrüstet frägt, woher denn das Mädchen wüsste, dass es ein Junge würde! Darauf gibt das Mädchen die klassische Antwort: „Gnädige Frau, es muss ein Junge sein, denn ein „Mädchen“ hält es bei Ihnen nicht 9 Monate aus.“

Hoffentlich erhalte ich recht, recht bald die Korrekturabzüge der Motette [op. 110]! Ich wäre Ihnen da sehr dankbar. Bitte haben Sie die grosse Güte mir den Empfang dieses Briefes u. der beiliegenden Manuskripte umgehendst zu bestätigen.

Mit besten Grüssen
– auch an Ihren Herrn Sohn –
immer Ihr ergebenster
Reger.

Für recht baldige Sendung der 5 Partituren op. 109 wäre ich Ihnen sehr dankbar (ohne Stimme[n]!)

Object reference

Max Reger to Hugo Bock, Ed. Bote & G. Bock, Leipzig, 26th July 1909, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01004394.html, last check: 19th September 2024.

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